Niederlage nicht zu schön reden
So verärgert die Rot-weißen über das Zustandekommen der Niederlage waren, so groß war auch der Stolz über die eigene Leistung. Und ja, die gezeigte Vorstellung beim Spitzenreiter löste nicht nur bei den mitgereisten Fans Wohlwollen aus.
Der Eindruck steht: Spielen die Erfurter weiterhin so wie in den letzten drei Partien, dürfte einem Klassenerhalt nichts im Wege stehen. Das ist gut und gibt den Spielern Sicherheit.
Vergessen werden darf aber nicht, dass der positive Grundton der Niederlage auch daraus entsprang, dass die Konkurrenz patzte und der Vorsprung auf die Abstiegsplätze weiter sieben Punkte beträgt. Zudem war Duisburg wie zuvor Osnabrück oder Paderborn eine Mannschaft, die die spielerische Komponente in den Vordergrund stellte und so Erfurt die Möglichkeit ließ mitzuspielen. Zu schön reden sollte man die Niederlage also nicht – was Krämer seinen Jungs sicher sagen wird.
Inwieweit diese Möglichkeit, spielerisch zu überzeugen, in den nächsten Partien besteht, wird sich zeigen. Klar ist schon jetzt: Der Heimauftritt gegen Mainz II wird unangenehm. Jeder hofft auf einen Sieg gegen den Letzten, der sich aber nicht nur in den vergangenen Wochen stabilisiert hat, sondern am Wochenende dank der Länderspielpause sich wohl über Unterstützung „von oben“freuen kann. Nicht umsonst spricht Sebastian Tyrala vom „schwersten Spiel der Saison“. Der Druck ist ein anderer als in Duisburg. Gelingt ein Sieg, ist der Klassenerhalt in greifbarer Nähe. Wie der eingefahren wird, dürfte den Rot-weißen egal sein.