Wellinger verpasst Gesamtsieg
Kraft erobert Skiflug-weltrekord
Vikersund.
Skispringer Andreas Wellinger hat durch einen verpatzten letzten Flug in Vikersund den Triumph bei der Premiere der „Raw Air“-tour verpasst. Der zur Halbzeit noch führende Bayer stürzte beim Finale in Norwegen noch auf den 16. Platz ab und musste in der Gesamtwertung sowohl Stefan Kraft (Österreich) als auch Kamil Stoch (Polen) passieren lassen. Doppel-weltmeister Kraft reichte ein fünfter Rang, um in der Summe der 14 Durchgänge die Führung zu erobern.
Der Tagessieg auf dem Monsterbakken ging an Vierschanzentournee-sieger Stoch, der mit Flügen auf 238,5 und 237,0 m mit 466,6 Punkten gewann.
Kraft, der am Samstag den Skiflug-weltrekord auf 253,5 m geschraubt hatte, erhielt für den Sieg bei der neu geschaffenen Serie eine stattliche Siegprämie von 60 000 Euro, Wellinger für Rang drei immerhin 10000 Euro. „Bei 100 Metern habe ich gemerkt: Jetzt geht es richtig ab, das wird ein Weltrekord. Bei 200 Metern dachte ich nur noch: Bitte steh den Sprung, schmeiß dich nicht hin“, sagte Kraft. Es klappte: Das Flugwunder brachte wenige Millimeter zwischen sein Gesäß und den Schnee, nur einer der fünf Sprungrichter wertete die Landung als Sturz – Weltrekord. „Das war pures Adrenalin“, sagte Kraft.
Karl Geiger (Oberstdorf) belegte mit starken 227,0 m sowie der persönlichen Bestmarke von 239,0 m den sehr guten elften Rang. Im Teamspringen am Samstag war das Dsv-quartett mit Wellinger, Eisenbichler, Freitag und Geiger mit 1305,2 Punkten auf Rang fünf gelandet. Der Sieg ging vor den Augen von König Harald an Gastgeber Norwegen (1572,6). (sid)