Fortbestand zunächst gesichert: Mindestens eine neue Klasse startet
Tag der offenen Tür zeigt großes Interesse – Bewerbungen sind noch bis zum Sommer möglich
Weimar.
„Es ist ein sehr schönes Miteinander. Das Ambiente und das soziale Umfeld stimmen“, begründet Kollegiatin Anneliese Graulich aus Erfurt, warum sie das Thüringen Kolleg in Weimar so schätzt. „Wenn einer Probleme hat, gibt es Förderung“, sagt sie. Auch Mitschülerin Luise Möller hebt das hervor: „Ich schätze die Gemeinschaft.“Bei seinem traditionellen Tag der offenen Tür gab das Kolleg am Samstag Interessierten Gelegenheit, Profil und Unterrichtskonzept in individuellen Gesprächen näher kennenzulernen. Das wurde gut genutzt.
19 Bewerbungen liegen inzwischen vor. „Auch über den Bewerbungsschluss am 31. März hinaus nehmen wir Bewerbungen an“, informierte Schulleiterin Bärbel Ritscher. Ein erster Eignungstest fühlt den Bewerbern am 29. April in Deutsch und Mathe auf den Zahn. Beispiele aus den Vorjahren konnten die Interessierten beim Tag der offenen Tür einsehen. Für später eingegangene Bewerbungen gibt es einen weiteren Eignungstest im August.
Bärbel Ritscher rechnet damit, dass bis Juli/anfang August weitere Bewerbungen erfolgen, wenn nämlich Auszubildende ihre Lehre abschließen und merken, sie möchten sich weiter qualifizieren. Bärbel Ritscher ist vorsichtig optimistisch. Mindestens eine neue Klasse werde mit den jetzigen Bewerbungen nach Angaben der Schulleiterin zum Schuljahr 2017/18 am Kolleg starten.
„Wir haben die Zusicherung, dass wir neue Schüler aufnehmen und ausbilden dürfen“, sagt die Schulleiterin. Wer zum Schuljahr 2017/18 am Kolleg beginnt, macht dort 2020 Abitur. In den Klassen sitzen junge Leute, deren Lebensweg nicht so geradlinig verlief, die gerade deshalb aber mit anderer Motivation und Verantwortung ihr Abitur ablegen und studieren wollen, hat die Schulleiterin erfahren.
Um auch Flüchtlingen diese Chance zu bieten, können das Kolleg-team in Weimar und seine Ilmenauer Kollegen sich nach entsprechenden Anfragen aus sozialen Einrichtungen vorstellen, eine Migrationsklasse zu eröffnen. Ein gemeinsamer Antrag liege dem Ministerium zur Prüfung vor. Mit der Zusicherung des Ministeriums, Fortbestand bis 2019, war das lange Bangen erst einmal in den Hintergrund gerückt. „Es gibt keine Einschränkung. Wir dürfen bis 2020 planmäßig unterrichten“, sagt Bärbel Ritscher. Was danach kommt, ist derzeit offen. „Die Entscheidung treffen nicht wir, sondern das Ministerium.“