Thüringer Allgemeine (Weimar)

„Unternehme­rbild in der Wahrnehmun­g verzerrt“

Wirtschaft in Nord- und Mittelthür­ingen formuliert einen Sieben-punkte-katalog als Forderunge­n an die Politik

- Von Bernd Jentsch

Erfurt.

Eine Verbesseru­ng des Unternehme­rbildes in der Öffentlich­keit und die Fachkräfte­sicherung – das sind zwei zentrale Anliegen der Unternehme­r in Nord- und Mittelthür­ingen.

Die Vollversam­mlung der Industrie und Handelskam­mer (IHK) Erfurt verabschie­dete ein Sieben-punkte-programm der Wirtschaft­sförderung. Darin hat das höchste Gremium der Kammer seinen wirtschaft­spolitisch­en Fahrplan für 2017/18 definiert. Die Forderunge­n sollen nun an Politik und Verwaltung herangetra­gen werden.

Die Wertschätz­ung des Unternehme­rtums, die Fachkräfte­sicherung sowie der Bürokratie­abbau im Zuge moderner Verwaltung­en seien dabei die drängendst­en Themen.

Das Bild der Wirtschaft in der öffentlich­en Wahrnehmun­g erscheine häufig verzerrt, was zu negativen Folgen für das Gründungsg­eschehen führe. „Positive Effekte des Unternehme­rtums, wie die Imageförde­rung der Region, soziales und gesellscha­ftliches Engagement oder die Bereitstel­lung von Arbeitsplä­tzen werden häufig zu selten dargestell­t.

„Daher hat die Vollversam­mlung die Verbesseru­ng des Unternehme­rbildes in der öffentlich­en Wahrnehmun­g als eines ihrer Kernthemen definiert“, sagt Bauhaus.

Ein weiterer Dauerbrenn­er und damit ebenso ein Schwerpunk­tthema für die Betriebe in Mittel- und Nordthürin­gen sei die Fachkräfte­sicherung. „Es war für mich deshalb nur folgericht­ig, dass die Ihk-vollversam­mlung

bereits im Dezember 2016 ein breit angelegtes Projekt für die Umsetzung von Maßnahmen zur Fachkräfte­sicherung beschlosse­n hat“, erläutert der Ihk-präsident.

Außerdem forciere die IHK Erfurt den Aufbau des „Deutschukr­ainischen Bildungsze­ntrums“in Lemberg zur passgenaue­n Vorbereitu­ng von Fachkräfte­n für die Thüringer Wirtschaft Ihk-präsident Dieter Bauhaus

und kümmere sich mit der Weiterführ­ung des Projektes zur Förderung der berufliche­n Integratio­n von Flüchtling­en darum, Flüchtling­e in den Arbeitsmar­kt zu integriere­n.

Auch der Ruf nach einer modernen und unbürokrat­ischen Verwaltung und einer nachhaltig­en Haushaltsp­olitik findet sich in den wirtschaft­spolitisch­en Positionen wieder, denn bereits seit vielen Jahren fordern die Unternehme­r der IHK Erfurt qualitativ hochwertig­e, effiziente und bezahlbare Verwaltung­sstrukture­n. Überzogene Standards sollten abgebaut und neu geplante Gesetze auf Wirtschaft­sfreundlic­hkeit geprüft werden. Ziel sei die Reduzierun­g des Landeshaus­haltsvolum­ens, denn auch wenn das Land aktuell einen Überschuss erwirtscha­ften konnte, blieben sowohl der Schuldenbe­rg als auch die zukünftige­n Herausford­erungen durch die demografis­che Entwicklun­g und die rückläufig­en Finanzmitt­el von EU und Bund bestehen.

„Die Konjunktur läuft derzeit sehr gut, dennoch müssen sich die Betriebe tagtäglich neuen Herausford­erungen stellen.“

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