50Hertz sucht in Buttelstedt auch die Unterstützung der Bürger
Auf der Informationstour des Stromnetzbetreibers weisen Bürger auf Hamster, Milane und Modellflugzeuge hin
Buttelstedt.
Kaum war das Dialogmobil von 50Hertz am frühen Freitagnachmittag auf dem Marktplatz von Buttelstedt aufgebaut, war Beatrice Reinhardt zur Stelle. Im Gepäck hatte sie Kartenmaterial, lokale Sachkenntnis und ein Anliegen: den Lebensraum der Feldhamster um Buttelstedt zu bewahren.
Der Stromnetzbetreiber 50Hertz bereitet aktuell die Verstärkung der Höchstspannungsleitung zwischen Pulgar bei Leipzig und Vieselbach vor. Vier Mitarbeiter tourten bis gestern durch das nördliche Weimarer Land, um Bürger vor Ort zu informieren und ihnen wichtige Hinweise zu den Bedingungen in der Region zu entlocken.
Das Projekt sei in der Planungsphase. „Der Start des formellen Genehmigungsverfahrens ist für den Herbst 2017 geplant“, sagte Projektsprecher Maximilian Schulze-vorberg. Er und sein Team hätten seit Anfang des Jahres bei Bau- und Umweltbehörden das Verfahren erläutert und erste Informationen erfragt. „Wir sind aber auch auf die Ortskenntnis der Anwohner angewiesen“, erklärte er den Sinn der Rundfahrt.
Zur Erinnerung: Die bestehende 380-kv Freileitung Pulgar-vieselbach soll verstärkt werden. Dazu ist ein sogenannter Ersatzneubau vorgesehen. Erst nach der Inbetriebnahme einer neu errichteten Freileitung kann der Rückbau der bestehenden Leitung erfolgen. Aufgrund dieser Tatsache müsse 50Hertz auch mögliche neue Trassenverläufe prüfen. Momentan sind das vier mögliche Leitungskorridore, einer davon nahe Buttelstedt. Denn im Süden verläuft die bereits bestehende Leitung. „So ein Korridor ist 1000 Meter breit. Das ist aber nur ein Planungsschritt, die Masten der eigentlichen Leitung sind nur 31 Meter breit“, erklärte Fachprojektleiter Friedrich Kopp.
In Buttelstedt kamen nur wenige Bürger zum Dialogmobil. Insgesamt sei der Zulauf auf der Tour aber sehr gut gewesen, sagte Sprecher Schulze-vorberg.
Franziska Reinhardt wies das 50Hertz-team auf drei Feldhamsterpopulationen hin. Die Informationen gab eine Mitarbeiterin sogleich in eine interaktive Karte auf dem Computer ein, die später bei der Bewertung der unterschiedlichen Verläufe helfen soll. Ihre Interessen berücksichtigt wissen, wollten auch zwei Mitglieder eines Modellflugvereins zwischen Rohrborn und Schloßvippach, die um ihren Flugbereich fürchteten. Schulze-vorberg: „Wir werden im Gespräch bleiben.“
Projektinformationen im Netz unter: www.hertz.com/ vorhaben kostenlose Telefonhotline: wochentags zwischen und Uhr.