Kapitän Wohlbold im Halbfinale wieder dabei
Handball-frauen vom Thüringer HC sehen sich beim abschließenden Final Four-turnier als Außenseiter. 250 Fans reisen mit nach Bietigheim
Erfurt.
Auf den ersten Blick hat der Thüringer HC keine Chance, im Endspurt der Saison noch einen Titel zu holen. Aber Herbert Müller hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben. „Auch wenige Spielerinnen sind in der Lage, Großes zu tun“, sagte der Cheftrainer des deutschen Vizemeisters, der sich mit seiner Mannschaft zum fünften Mal in der Vereinsgeschichte für das Final Four um den deutschen Handball-pokal qualifiziert hat.
Für den Cup-gewinner von 2011 und 2013 sollen beim Turnier am kommenden Wochenende aller guten Dinge drei sein. Nachdem der Thüringer HC zuletzt zweimal in Folge im Halbfinale scheiterte, wartet nun in der Runde der besten vier Mannschaften beim Turnier in Bietigheim der Bundesliga-konkurrent TUS Metzingen. „Unter den personellen Voraussetzungen sind wir jedoch der Außenseiter“, sagte Trainer Müller. Der Ex-meister wird mit zwei Wechselspielerinnen die Fahrt nach Süddeutschland antreten. Die Nachwuchsspielerinnen wie Julia Redder stehen nicht zur Verfügung, da sie bereits im laufenden Wettbewerb in der zweiten Mannschaft zum Einsatz gekommen sind und deshalb in der Ersten nicht mehr eingesetzt werden dürfen. Dafür kehrt Spielführerin Kerstin Wohlbold nach überstandener Angina in den Kader zurück und soll am Wochenende wieder in Vollbesitz ihrer Kräfte sein. „Auch wenn Kerstin zurückkommt, haben wir im Rückraum unglaubliche Defizite“, sagte Müller. Dass Gegner Metzingen zum Saisonfinale gegen den Tabellenzwölften Neckarsulm überraschend unterlag, hat für ihn keine Bedeutung. „Im Pokalhalbfinale wird Metzingen ganz anders auftreten“, sagte Müller.
Mit Metzingen duellierte sich der Thüringer HC in dieser Spielserie in der Bundesliga und kam dabei zu höchst unterschiedlichen Resultaten. Im Auswärtsspiel hatte die Mannschaft beim 24:30 keine Chance. Im Rückspiel in der heimischen Salza-halle gewannen die Thcfrauen dagegen klar mit 35:28. Beim Sieg im März glänzte Iveta Luzumova mit 13 Toren. Die tschechische Nationalspielerin jedoch fehlt diesmal wegen ihrer Hand-operation.
Herbert Müller freut die Pokalendrunde auch deshalb, weil eben dieser Wettbewerb seinen eigenen Reiz hat. Das musste Müller ja schon selbst mit seiner Mannschaft erleben. Im Januar 2014 zum Beispiel schied der Thüringer HC und spätere deutsche Meister mit Weltklassespielerin Alexandrina Barbosa gegen Leverkusen bereits im Viertelfinale aus. Auch für die Thc-anhänger hat der Wettbewerb eine große Bedeutung. In der 4500 Plätze bietenden Egetrans-arena in Bietigheim werden 250 Fans des Thüringer HC als die berühmte rote Wand hinter der Mannschaft stehen.
Zwei Spielerinnen zum Wechseln auf der Bank
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Dhb-pokal, Final-four in Bietigheim: Samstag, 27. Mai:
Bietigheim - Buxtehude .............. 14.30 Uhr Thüringer HC - Metzingen ........... 17.00 Uhr Sonntag, 28. Mai:
Endspiel ..................................... 13.00 Uhr