Linke und CDU gewinnen, AFD verliert
Rot-rot-grün hätte laut neuer Umfrage keine Mehrheit im Landtag – und verliert Zuspruch
Erfurt.
Die thüringische Regierung befindet sich in einer schwierigen Phase. Eine neue Umfrage spiegelt dies wider: Würde jetzt – und nicht erst 2019 – ein neuer Landtag gewählt, besäße Rot-rot-grün keine Mehrheit mehr. Dazu passt, dass die Zufriedenheit mit der Regierung und ihrem Chef Bodo Ramelow (Linke) sinkt.
Doch nur betrüblich ist die Lage für die Koalition keineswegs – zumindest nicht für die größte Partei: Laut der Befragung, die Infratest-dimap für den MDR durchführte, könnte die Linke mit 27 Prozent fast ihr Rekordergebnis von 2014 einstellen. Das ist ein Plus von vier Prozentpunkten zur letzten Umfrage.
Dafür verstärkt sich die Schwäche der SPD, die um zwei Punkte auf zehn Prozent sinkt. Die Grünen müssen mit fünf Prozent um den Wiedereinzug in den Landtag fürchten.
Natürlich wirkt hier der Bundestrend durch, der die Oppositionspartei CDU erstmals seit Langem wieder Richtung 40 Prozent befördert: Sie kommt auf 37 Prozent (plus fünf).
Umgekehrt sackt die AFD von 21 auf 13 Prozent ab. Stark vereinfacht lässt sich sagen: CDU und Linke, die bisher vor allem Wähler an die rechte Partei abgaben, teilen nun deren Verluste wieder unter sich auf.
Die Zufriedenheit mit der Landesregierung ist mit 47 Prozent von einem sowieso niedrigem Niveau nochmals leicht gesunken. Ramelow persönlich verliert sogar sieben Punkte, liegt aber noch bei ordentlichen 51 Prozent. Zudem: Oppositionsführer Mike Mohring kommt trotz leichtem Zuwachs nur auf 26 Prozent Zufriedene – und 29 Prozent Unzufriedene.
Beachtliche 44 Prozent kennen den Landes- und Fraktionschef der CDU noch immer nicht. Da ist sogar der Bekanntheitsgrad von Afd-chef Björn Höcke höher – mit dem ansonsten aber gerade einmal elf Prozent der Befragten zufrieden sind.