Thüringer Allgemeine (Weimar)

Linke und CDU gewinnen, AFD verliert

Rot-rot-grün hätte laut neuer Umfrage keine Mehrheit im Landtag – und verliert Zuspruch

- Von Martin Debes

Erfurt.

Die thüringisc­he Regierung befindet sich in einer schwierige­n Phase. Eine neue Umfrage spiegelt dies wider: Würde jetzt – und nicht erst 2019 – ein neuer Landtag gewählt, besäße Rot-rot-grün keine Mehrheit mehr. Dazu passt, dass die Zufriedenh­eit mit der Regierung und ihrem Chef Bodo Ramelow (Linke) sinkt.

Doch nur betrüblich ist die Lage für die Koalition keineswegs – zumindest nicht für die größte Partei: Laut der Befragung, die Infratest-dimap für den MDR durchführt­e, könnte die Linke mit 27 Prozent fast ihr Rekorderge­bnis von 2014 einstellen. Das ist ein Plus von vier Prozentpun­kten zur letzten Umfrage.

Dafür verstärkt sich die Schwäche der SPD, die um zwei Punkte auf zehn Prozent sinkt. Die Grünen müssen mit fünf Prozent um den Wiedereinz­ug in den Landtag fürchten.

Natürlich wirkt hier der Bundestren­d durch, der die Opposition­spartei CDU erstmals seit Langem wieder Richtung 40 Prozent befördert: Sie kommt auf 37 Prozent (plus fünf).

Umgekehrt sackt die AFD von 21 auf 13 Prozent ab. Stark vereinfach­t lässt sich sagen: CDU und Linke, die bisher vor allem Wähler an die rechte Partei abgaben, teilen nun deren Verluste wieder unter sich auf.

Die Zufriedenh­eit mit der Landesregi­erung ist mit 47 Prozent von einem sowieso niedrigem Niveau nochmals leicht gesunken. Ramelow persönlich verliert sogar sieben Punkte, liegt aber noch bei ordentlich­en 51 Prozent. Zudem: Opposition­sführer Mike Mohring kommt trotz leichtem Zuwachs nur auf 26 Prozent Zufriedene – und 29 Prozent Unzufriede­ne.

Beachtlich­e 44 Prozent kennen den Landes- und Fraktionsc­hef der CDU noch immer nicht. Da ist sogar der Bekannthei­tsgrad von Afd-chef Björn Höcke höher – mit dem ansonsten aber gerade einmal elf Prozent der Befragten zufrieden sind.

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