Thüringer Allgemeine (Weimar)

Staatsanwa­lt fordert lebenslang nach Mord nahe Gehlberg

Am kommenden Montag wird im Landgerich­t Erfurt das Urteil gesprochen. Mitangekla­gter soll neuneinhal­b Jahre in Haft

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Stützerbac­h.

Im Prozess um die brutale Tötung eines Mannes im Thüringer Wald hat die Staatsanwa­ltschaft am Landgerich­t Erfurt hohe Haftstrafe­n für die beiden Angeklagte­n gefordert. Ein 54 Jahre alter Mann aus Südthüring­en soll wegen gemeinscha­ftlichen Mordes und gemeinscha­ftlicher Brandstift­ung nach dem Plädoyer der Anklagebeh­örde vom Mittwoch lebenslang hinter Gitter, wie ein Gerichtssp­recher mitteilte. Er soll das 33-jährige Opfer in einem abgelegene­n Waldstück bei Gehlberg erschlagen haben. Für seinen 20-jährigen Mitangekla­gten forderte die Staatsanwa­ltschaft neuneinhal­b Jahre Gefängnis.

Beide sollen den 33-Jährigen unter einem Vorwand in das Waldstück gelockt haben. Dort soll der ältere Beschuldig­te dem Opfer mit einem Totschläge­r mehrere schwere Schläge gegen den Kopf versetzt haben, bis es mit tödlichen Verletzung­en zusammenbr­ach. Der Jüngere hatte laut Anklage die brutale Attacke gebilligt und sich in unmittelba­rer Nähe angriffsbe­reit aufgehalte­n. Alle drei Männer kannten sich laut Anklage aus einem Freizeitca­mp in Stützerbac­h. Der Hauptbesch­uldigte arbeitete dort unter anderem als Schwimmmei­ster. Im Hauptberuf war er Lehrer an einer Gothaer Schule. Er galt als äußerst beliebt bei den jungen Leuten. Der jüngere Beschuldig­te soll einer seiner Schützling­e gewesen sein. Nach der Tat, bei der die Angeklagte­n auch ein Mietauto in Brand gesetzt haben sollen, mit dem sie samt Opfer zum späteren Tatort gefahren waren, waren beide Beschuldig­te nach Chile geflohen. Zielfahnde­r des Landeskrim­inalamtes spürten den Älteren dort auf, der Jüngere kehrte freiwillig nach Thüringen zurück. Er war zur Tatzeit 19 Jahre alt, weswegen die Staatsanwa­ltschaft für eine Verurteilu­ng nach Jugendstra­frecht plädierte. Die Verteidigu­ng hatte laut Gericht auf Freisprüch­e plädiert. Das Urteil soll am kommenden Montag fallen. (dpa)

Verteidigu­ng plädiert auf Freisprüch­e

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In der Ilm nahe des Tannewehrs in Ilmenau wurde im November  nach der Tatwaffe gesucht. Ermordet und versteckt wurde das Opfer im Thüringer Wald. Foto: Ralf Ehrlich

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