Zeughof-spielplatz bereitet der Stadt große Sorgen
Hoher Nutzungsgrad, Zweckentfremdung, Verunreinigungen und Vandalismus verlangen den höchsten Pflegeaufwand
Weimar.
Der Spielplatz am Zeughof punktet mit einer Nestschaukel und einem soliden und bunt bemalten Kletterkubus aus Holz. Seine Lage mitten in der Innenstadt am Zeughof aber wächst sich zum Nachteil des Areals aus. Die Klagen von Eltern häufen sich. Der Spielplatz sei dreckig, in der Sandkiste wurden Glasscherben gefunden und unter der Bank ein Spritzbesteck. Der Platz am Zeughof ist einer von insgesamt 53 Spielplätzen und 12 Spielpunkten im Stadtgebiet, doch bei keinem anderen wird so viel Kritik laut. „Die dauerhaften Verunreinigungen der Anlage durch Einwegverpackungen, Glas, Zigarettenkippen, Exkremente sowie häufig auftretende Vandalismusschäden bereiten dem Kommunalservice Weimar große Probleme“, sagt Daniel Harm, Bereichsleiter Baumpflege, Spielplätze und Gärtnerei beim Kommunalservice. Der Pflegeaufwand gerade bei diesem Spielplatz sei „überdurchschnittlich groß, weil er auf Grund seiner zentralen Lage sowie fehlender Alternativangebote in der Innenstadt einer der am stärksten frequentierten Spielplätze der Stadt ist“. Doch zur Nutzung durch Kinder und Eltern komme ein über das Jahr konstant hoher Anteil zweckentfremdeter Nutzung – als Essensplatz, öffentliche Toilette oder für nächtliche Trinkgelage. Trotz knapper personeller und finanzieller Kapazitäten kümmere sich ein Kollege nach Harms Angaben ausschließlich um diesen Spielplatz.
Von April bis Oktober wird der Spielplatz mindestens dreimal wöchentlich kontrolliert. In diesem Zusammenhang werden alle notwendigen Pflegearbeiten durchgeführt. In den Wintermonaten werde mindestens einmal wöchentlich kontrolliert. Bei erhöhtem Bedarf wird der Spielplatz auch zusätzlich gesäubert. Er weist auf die dort installierten drei Abfallbehälter mit je 50 Liter Volumen hin, die auf dem Spielplatz eingebaut sind und zweimal wöchentlich geleert werden.
Um zukünftig die Sauberkeit und damit die Sicherheit zu verbessern, wird nach den Worten von Daniel Harm derzeit eine Verkürzung der Intervalle bei der Sichtkontrolle, Reinigung, Wartung und Müllentsorgung geprüft. Dazu werden in den nächsten Wochen zunächst verstärkte Kontrollen durchgeführt, um bestimmte Nutzungsmuster und zeitliche Verschmutzungsschwerpunkte festzustellen. Fest eingeplant sei der Sandaustausch im kleinen Sandspielbereich und an der Rutsche. Für die große Sandfläche um den Kletterkubus sind eine professionelle Sandreinigung sowie die Sandergänzung vorgesehen.
Zusätzliche Schutzmaßnahmen wie die Errichtung eines Zaunes, das Anbringen einer Spielplatzordnung und anderes seien nach Angaben von Daniel Harm zunächst mit der Abteilung Grünflächen der Stadtverwaltung zu kommunizieren. „Der Erfolg solcher Maßnahmen ist nach unseren Erfahrungen – bei einem vergleichsweise hohen Aufwand – nur sehr begrenzt“, gibt der Bereichsleiter Spielplätze zu bedenken.
Gern werde auch engagierten Nutzern wie den Eltern und Großeltern angeboten, Spielplatzpatenschaften zu übernehmen oder sich im Rahmen des Freiwilligentages an einem Spielplatzprojekt des Kommunalservice Weimar zu beteiligen.