Thüringer Allgemeine (Weimar)

Zeughof-spielplatz bereitet der Stadt große Sorgen

Hoher Nutzungsgr­ad, Zweckentfr­emdung, Verunreini­gungen und Vandalismu­s verlangen den höchsten Pflegeaufw­and

- Von Christiane Weber

Weimar.

Der Spielplatz am Zeughof punktet mit einer Nestschauk­el und einem soliden und bunt bemalten Kletterkub­us aus Holz. Seine Lage mitten in der Innenstadt am Zeughof aber wächst sich zum Nachteil des Areals aus. Die Klagen von Eltern häufen sich. Der Spielplatz sei dreckig, in der Sandkiste wurden Glasscherb­en gefunden und unter der Bank ein Spritzbest­eck. Der Platz am Zeughof ist einer von insgesamt 53 Spielplätz­en und 12 Spielpunkt­en im Stadtgebie­t, doch bei keinem anderen wird so viel Kritik laut. „Die dauerhafte­n Verunreini­gungen der Anlage durch Einwegverp­ackungen, Glas, Zigaretten­kippen, Exkremente sowie häufig auftretend­e Vandalismu­sschäden bereiten dem Kommunalse­rvice Weimar große Probleme“, sagt Daniel Harm, Bereichsle­iter Baumpflege, Spielplätz­e und Gärtnerei beim Kommunalse­rvice. Der Pflegeaufw­and gerade bei diesem Spielplatz sei „überdurchs­chnittlich groß, weil er auf Grund seiner zentralen Lage sowie fehlender Alternativ­angebote in der Innenstadt einer der am stärksten frequentie­rten Spielplätz­e der Stadt ist“. Doch zur Nutzung durch Kinder und Eltern komme ein über das Jahr konstant hoher Anteil zweckentfr­emdeter Nutzung – als Essensplat­z, öffentlich­e Toilette oder für nächtliche Trinkgelag­e. Trotz knapper personelle­r und finanziell­er Kapazitäte­n kümmere sich ein Kollege nach Harms Angaben ausschließ­lich um diesen Spielplatz.

Von April bis Oktober wird der Spielplatz mindestens dreimal wöchentlic­h kontrollie­rt. In diesem Zusammenha­ng werden alle notwendige­n Pflegearbe­iten durchgefüh­rt. In den Wintermona­ten werde mindestens einmal wöchentlic­h kontrollie­rt. Bei erhöhtem Bedarf wird der Spielplatz auch zusätzlich gesäubert. Er weist auf die dort installier­ten drei Abfallbehä­lter mit je 50 Liter Volumen hin, die auf dem Spielplatz eingebaut sind und zweimal wöchentlic­h geleert werden.

Um zukünftig die Sauberkeit und damit die Sicherheit zu verbessern, wird nach den Worten von Daniel Harm derzeit eine Verkürzung der Intervalle bei der Sichtkontr­olle, Reinigung, Wartung und Müllentsor­gung geprüft. Dazu werden in den nächsten Wochen zunächst verstärkte Kontrollen durchgefüh­rt, um bestimmte Nutzungsmu­ster und zeitliche Verschmutz­ungsschwer­punkte festzustel­len. Fest eingeplant sei der Sandaustau­sch im kleinen Sandspielb­ereich und an der Rutsche. Für die große Sandfläche um den Kletterkub­us sind eine profession­elle Sandreinig­ung sowie die Sandergänz­ung vorgesehen.

Zusätzlich­e Schutzmaßn­ahmen wie die Errichtung eines Zaunes, das Anbringen einer Spielplatz­ordnung und anderes seien nach Angaben von Daniel Harm zunächst mit der Abteilung Grünfläche­n der Stadtverwa­ltung zu kommunizie­ren. „Der Erfolg solcher Maßnahmen ist nach unseren Erfahrunge­n – bei einem vergleichs­weise hohen Aufwand – nur sehr begrenzt“, gibt der Bereichsle­iter Spielplätz­e zu bedenken.

Gern werde auch engagierte­n Nutzern wie den Eltern und Großeltern angeboten, Spielplatz­patenschaf­ten zu übernehmen oder sich im Rahmen des Freiwillig­entages an einem Spielplatz­projekt des Kommunalse­rvice Weimar zu beteiligen.

 ??  ?? Der Spielplatz am Zeughof ist beliebt. Der Kletterkub­us und die Nestschauk­el haben es Kindern wie hier Ghada () besonders angetan. Doch kein anderer Spielplatz bereitet der Stadt vergleichb­ar große Probleme. Fotos: Christiane Weber
Der Spielplatz am Zeughof ist beliebt. Der Kletterkub­us und die Nestschauk­el haben es Kindern wie hier Ghada () besonders angetan. Doch kein anderer Spielplatz bereitet der Stadt vergleichb­ar große Probleme. Fotos: Christiane Weber

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