Jugend forsch
Das Risiko spielt mit. Und es ist gewiss kein kleines. Dem FC Rotweiß ging in der bisherigen Wechselperiode die Erfahrung von rund 800 Drittliga-einsätzen verloren. Den Platz von gestandenen Akteuren nehmen künftig hoffnungsvolle Talente ein. Mit dem gestrigen Trainingsauftakt hat in Erfurt nun offiziell das Projekt „Jugend forsch“begonnen.
Die Rechnung enthält viele Unbekannte: Gelingt den jungen Wilden der Sprung in die höhere Spielklasse? Die Zweikampfführung wird intensiver sein, das Spieltempo höher, die Trainingsbelastung größer. Anstelle von ein paar Hundert Zuschauern müssen sie sich nicht selten in vollen Stadien bewähren. Auch die Aufmerksamkeit in den verschiedenen Medien wird spürbar steigen.
Alles Faktoren, an denen schon viele gescheitert sind.
Doch der Weg, den die Rotweißen eingeschlagen haben, ist offenbar alternativlos. Mit dem Saisonbudget von 2,7 Millionen Euro belegt der Verein auch in der bevorstehenden zehnten Drittliga-serie einen der Abstiegsplätze. Allein die Beispiele Löhmannsröben und Bickel haben gezeigt, dass den Erfurtern im Ringen um umworbene Spieler schlicht und einfach die Mittel fehlen.
Ein Dilemma, das nicht neu ist; das sich jedoch durch viele unattraktive (Heim)-spiele und enttäuschende Besucherzahlen im neuen Stadion manifestierte. Mit dem jugendlichen Elan der Zugänge bietet sich dem Team aber nun die Chance, neue Lust auf Rot-weiß zu wecken.