Mittelstand bildet wenig aus
Studie: Jeder zehnte Betrieb hat Azubis
Erfurt. In Thüringen haben zwischen 2012 und 2016 vergleichsweise wenige kleine und mittlere Unternehmen Azubis ausgebildet. Mit durchschnittlichen 10,1 Prozent lag der Freistaat zusammen mit Berlin auf dem vorletzten Platz 12 der Bundesrangliste, wie eine Studie der staatlichen Förderbank KFW zeigt.
Erklären ließe sich das damit, dass es in Ostdeutschland mehr Kleinbetriebe gebe. Je kleiner ein Betrieb, desto geringer sei den Angaben zufolge die Wahrscheinlichkeit, dass er Lehrlinge aufnehme. In den 3,76 Millionen mittelständischen Unternehmen bundesweit arbeiten der KFW zufolge etwa 90 Prozent aller Lehrlinge.
Noch gelinge es dem Mittelstand, die Azubi-zahl konstant zu halten, doch es dürfe von Jahr zu Jahr schwieriger werden. Nach der Studie bilden kleinere und mittlere Unternehmen seit 2012 jährlich etwa 1,2 Millionen junge Menschen aus. Die Zahl der Azubis in der deutschen Wirtschaft insgesamt sei im vergangenen Jahr dagegen auf das Rekordtief von 1,32 Millionen gesunken.
„Rückläufige Schülerzahlen und die gleichzeitig zunehmende Studierneigung der jungen Generation sorgen bereits heute dafür, dass vielerorts Ausbildungsplätze leer bleiben“, erläuterte Kfw-chefvolkswirt Jörg Zeuner. Probleme hätten vor allem Unternehmen im ländlichen Raum. (dpa)