Wechsel im Vorstand von Audi
Chef genießt aber weiter Vertrauen
Ingolstadt. Audi-chef Rupert Stadler bekommt vier neue Vorstände zur Seite gestellt. Der von Vw-konzernchef Matthias Müller geleitete Aufsichtsrat berief am Montag auf einer außerordentlichen Sitzung in Ingolstadt neue Chefs für die Ressorts Finanzen, Vertrieb, Produktion und Personal.
Den abgelösten Vorständen Axel Strotbek, Thomas Sigi, Hubert Waltl und Dietmar Voggenreiter wurden intern Fehlplanungen, nicht eingehaltene Zusagen und der weltweite Rückgang der Verkäufe vorgeworfen. Gesamtbetriebsratschef Peter Mosch sagte: „Die vergangenen Wochen zeigen, dass der offene und kritische Dialog eine wesentliche Basis für die Zukunft von Audi ist.“
Stadler steht wegen des Dieselskandals unter Druck, hat Konzernkreisen zufolge aber weiterhin die Rückendeckung der Familien Porsche und Piëch. Nach dem Austausch des halben Vorstands soll er für Stabilität sorgen.
Die neuen Vorstände kommen alle aus dem Vw-konzern und wurden einstimmig berufen. Müllers Vertrauter Wendelin Göbel, der zwei Jahrzehnte lang bei Audi war und seit 2007 das Vw-generalsekretariat in Wolfsburg leitet, wird Personalchef in Ingolstadt. Das Finanzressort übernimmt der in China tätige Vw-manager Alexander Seitz. Vertriebsvorstand wird Vw-nutzfahrzeuge-vertriebschef Bram Schot. Produktionschef wird der frühere Leiter des Stammwerks Ingolstadt und jetzige Chef von Audi Ungarn, Peter Kössler. (dpa) Ryanair-chef Michael
will Air Berlin komplett kaufen, um Lufthansa anzugreifen und in Deutschland zu wachsen. Niki Lauda möchte die profitable Tochter Niki haben, die er gegründet hat und die seinen Namen trägt. Berlin. Es ist in gewisser Weise die Woche der Wahrheit im Fall Air Berlin. Mehrere Interessenten für die insolvente Fluggesellschaft kommen zu Gesprächen nach Berlin. Danach wird vermutlich klarer sein, wer weiter für Air Berlin bietet. Derzeit gibt es sechs Interessenten.
Im Angebot ist die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft nach der Lufthansa – ganz oder in Teilen. Derzeit verfügt Air Berlin über 144 Maschinen. Zum Unternehmen gehört auch der Ferienflieger Niki mit Sitz in Wien, der als hochprofitabel gilt. Air Berlin verfügt über Startund Landerechte an den Flughäfen Berlin-tegel und Düsseldorf. Carolyn Mccall, Vorstandsvorsitzende von Easyjet, hofft auf bis zu Flugzeuge und Landerechte in Düsseldorf.
Niki sowie die 38 Maschinen, die Lufthansa inklusive Besatzung bereits seit Herbst gemietet hat. Dafür bietet Spohr einen niedrigen dreistelligen Millionenbetrag. Spohr will mit den Maschinen seinen Billigflieger Eurowings schnell ausbauen, um europaweit mit Konkurrenten wie Ryanair mithalten zu können.
Chancen: Hoch. Ein Vertreter von Eurowings sitzt im Gläubigerausschuss, der alle Verkäufe Air Berlins genehmigen muss. Zudem steht die Bundesregierung hinter den Plänen. Lufthansa-lenker Carsten
möchte bis zu Maschinen von Air Berlin übernehmen. Er will Eurowings ausbauen.
hat dort zwölf Maschinen stationiert. Bisher fliegt Easyjet Düsseldorf nicht an. Chancen: Hoch in Verbindung mit einem Lufthansa-angebot. Sonst eher mittel. Ralf Teckentrup, der den Ferienflieger Condor leitet, interessiert sich für einzelne Flugzeuge von Air Berlin. Unternehmer Hans Rudolf
meint, Air Berlin komplett übernehmen und sanieren zu können. Fotos: Getty, imago (), ddp