Der Fernseher wird zum Gemälde
Die Technikmesse IFA zeigt die Trends des Jahres – von vernetzten Zahnbürsten bis zur Doppel-waschmaschine
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Ct / min Samsungs Fernseher „The Frame“fügt sich nahtlos in die Bilderwand ein – nur das Stromkabel verrät das Gerät. Berlin. Es ist das Technik-spektakel des Jahres: Wenn am Freitag die IFA in Berlin ihre Tore öffnet, gibt es für Fachpublikum wie Messebesucher viele Neuheiten und Innovationen zu bestaunen. Wir verraten vorab, auf welche Trends Verbraucher sich in diesem Jahr freuen dürfen. Raum ist, ansonsten schaltet er sich energiesparend aus. Alle störenden Anschlusskabel hat Samsung in eine Box verlegt, die mit einem kaum sichtbaren Lichtleiterkabel mit dem TV verbunden ist. Nur das Stromkabel lässt sich nicht verstecken, es sei denn, man hat eine Steckdose direkt hinter dem Gerät.
An der Wand kann da wohl nur der W7 von Konkurrent LG mithalten: ein nur 2,57 Millimeter dünner Oled-fernseher, der magnetisch an der Wand befestigt wird und dort wie ein Poster aussieht. Den hatten die Koreaner zwar schon zu Jahresbeginn auf der Technikmesse CES in Las Vegas vorgestellt, er dürfte aber auch auf der IFA einer der Hingucker werden – zumal man ihn bei einem Preis von rund 20 000 Euro für das 77Zoll-modell nur selten in freier Wildbahn antreffen dürfte.
Ein anderer Ansatz kommt vom chinesischen Hersteller Hisense: Laser Cast TV. Das ist eigentlich ein Kurzdistanzprojektor, der sein Bild auf eine dazugehörige Leinwand mit einer 100-Zoll-diagonale (2,54 Meter) wirft. Die angegebene Leuchtdichte von 300 Nits ist für einen Projektor sehr gut, im Vergleich zu neuesten Tv-geräten aber eher mau: Marktführer Samsung gibt für seine diesjährigen Top-geräte mit seiner neuen Qled-technologie Werte von 1500 bis 2000 Nits an. Einen offiziellen Preis hat Hisense für Europa noch nicht bekanntgegeben – in den USA soll Laser Cast TV rund 13 000 Dollar kosten. Ein stolzer Preis.
Bei Panasonic wiederum gibt es einen transparenten Fernseher zu sehen. Die durchsichtige Glasscheibe wird auf Knopfdruck zu einem OLED-TV mit Uhd-auflösung. Das gezeigte Gerät ist allerdings noch ein Prototyp. Dabei könnte die neue Technologie nicht nur im Wohnzimmer eingesetzt werden. Panasonic zeigt auf seinem Stand auch einen Wein-kühlschrank, dessen Glastür ein Touch-display mit derselben Technik ist. steuerbarer Kaffee-vollautomat Barista TS Smart.
Hersteller Philips zeigt sogar eine smarte Zahnbürste, die Diamond-clean-smart (ab 270 Euro). Sie erkennt dank verschiedener Sensoren nicht nur zu festes Aufdrücken, sondern warnt auch, wenn bestimmte Zahnbereiche ausgelassen wurden. Anders als das Konkurrenzmodell von Oral-b kommt Philips dabei ganz ohne die Smartphone-kamera aus.
Ein echtes Wäsche-highlight präsentiert Siemens: den Xspect. Das Gerät hat das Format einer Fernbedienung und soll in der Lage sein, die Textilart eines Kleidungsstücks sowie die Herkunft von Flecken zu erkennen und anschließend das passende Waschprogramm in der Waschmaschine zu wählen.
Auch praktisch ist LGS sogenannte Twin-waschmaschine: Unter der Haupttrommel, die beim Topmodell immerhin zwölf Kilogramm Wäsche fasst, ist im Sockel eine zweite, separate Mini-waschmaschine mit zwei Kilogramm Fassungsvermögen untergebracht, die sich parallel nutzen lässt – etwa für den kleinen Haufen weißer Wäsche.
Zu sehen gab es die Twinmaschine zwar schon im vergangenen Jahr – dieses Jahr aber kann man die Geräte auch in Deutschland kaufen – zu Preisen ab 1100 Euro für die Hauptund etwa 700 Euro für die Sockelmaschine.