Thüringer Allgemeine (Weimar)

Scharfer Dissens über Diesel

Union und Grüne entzweien sich

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Berlin. Die Debatte um die Zukunft der Mobilität droht die möglichen Koalitions­partner CDU/CSU und Grüne nachhaltig zu entzweien. CDU-VIZE Armin Laschet warnte die Grünen davor, mit der Forderung nach einem Ausstieg aus Verbrennun­gsmotoren bis 2030 eine rote Linie für Koalitions­verhandlun­gen zu ziehen. „Die Grünen verabschie­den sich im Moment auf diese Weise von jeglicher Regierungs­fähigkeit in Deutschlan­d“, sagte der nordrhein-westfälisc­he Ministerpr­äsident.

Laschet betonte, er mache sich „wirklich Sorgen“, dass die Grünen die industriel­le Substanz Deutschlan­ds bekämpften. Es sei richtig, Alternativ­en wie den Elektromot­or zu fördern. Aber es sei „völlig irrational“, dass die Politik ein Ausstiegsd­atum 2030 festlege. Die Grünen gelten wie SPD und FDP als möglicher Koalitions­partner der Union. Rechnerisc­h ist eine schwarz-grüne Mehrheit knapp möglich. Die Parteien regieren in Hessen in einer schwarz-grünen Koalition und in Badenwürtt­emberg in einer grünschwar­zen Koalition.

Für die Grünen ist der „Einstieg in den Ausstieg“aus dem Verbrennun­gsmotor eine Bedingung für eine Koalition. Sie nennen 2030 aber nicht als rote Linie. „Die nächste deutsche Bundesregi­erung muss den Diesel sauber bekommen und sie muss zugleich den Einstieg in den Ausstieg aus dem Verbrennun­gsmotor beschließe­n“, sagte Parteichef Cem Özdemir. Die Grünen wollen abgasfreie Autos mit 6000 Euro pro Fahrzeug fördern – bis eine Million Elektroaut­os zugelassen sind. Für Neuwagen mit einem überdurchs­chnittlich­en Benzin- oder Dieselverb­rauch soll hingegen ein höherer Steuersatz eingeführt werden. (rtr/dpa/ak)

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Grünen-spitze: Özdemir und Göring-eckardt. Foto: dpa

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