Auftakt mit Matt Damon
Filmfestival Venedig startet morgen mit der Satire „Downsizing“. Wettbewerb gilt als wichtiger Indikator für die Oscars
Venedig. Bis zu den Oscars ist eigentlich noch sehr viel Zeit. Doch schon jetzt, mehr als ein halbes Jahr vor der Vergabe der begehrtesten Auszeichnungen Hollywoods, beginnen die Spekulationen. Der Grund dafür ist das Filmfestival Venedig, das morgen eröffnet wird. Schließlich haben sich die Festspiele in den vergangenen Jahren als wichtigster Oscar-indikator erwiesen. Viele spätere Oscar-gewinner feierten in der Lagunenstadt ihre Weltpremieren, darunter „Gravity“, „Birdman“und „La La Land“.
In diesem Jahr verspricht das venezianische Festivalprogramm ebenfalls einige Highlights, die durchaus Oscar-chancen haben könnten. Dazu zählen Werke von George Clooney, Darren Aronofsky, Guillermo del Toro sowie die Satire „Downsizing“: Der Film des zweifachen Oscarpreisträgers Alexander Payne („The Descendants“) mit Matt Damon, Christoph Waltz und Kristen Wiig wird die 74. Ausgabe des ältesten Filmfestivals der Welt eröffnen.
„Downsizing“ist einer der 21 Beiträge, die in diesem Jahr um den Goldenen Löwen konkurrieren. Auch George Clooney, den nicht erst seit seiner Hochzeit in Venedig eine besondere Liebe mit der Stadt verbindet, wird am Lido erwartet. Er zeigt „Suburbicon“mit Matt Damon und Julianne Moore, die in einer Kleinstadtidylle in den 1950er-jahren leben und deren Leben plötzlich auf dem Kopf steht. Das Drehbuch schrieb Clooney unter anderem mit den Coen-brüdern.
Der Mexikaner Guillermo del Toro („Pans Labyrinth“) hingegen schickt „The Shape Of Water“, der zurzeit des Kalten Krieges spielt, ins Rennen, während Darren Aronofsky („Black Swan“) „Mother!“mit Jennifer Lawrence vorstellt. Weitere hochkarätig besetzte Wettbewerbsbeiträge sind „First Reformed“mit Ethan Hawke und Amanda Seyfried, „The Leisure Seeker“mit Helen Mirren und Donald Sutherland sowie „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“, der Frances Mcdormand, Woody Harrelson und „Game of Thrones“-star Peter Dinklage nach Venedig holen soll.
Einer der Filme, der ebenfalls mit großer Spannung erwartet wird, ist „Human Flow“. Der chinesische Ausnahmekünstler Ai Weiwei nimmt sich in der Dokumentation die aktuelle Flüchtlingskrise vor – und soll dafür rund ein Jahr lang gedreht haben. Ob die Jury um ihre Präsidentin, die Us-schauspielerin Annette Bening, dies als auszeichnungswürdig ansieht, wird sich bei der Preisvergabe am 9. September zeigen. „Human Flow“ist eine der deutschen Koproduktionen im Festivalprogramm – ein Film eines deutsches Regisseurs ist in diesem Jahr jedoch nicht im Wettbewerb.