Geräusche und Genüsse
Das Meckfelder Sommerfest bekam dank seines Motoren-mottos jede Menge Zulauf
Nach einem Korso durch das Dorf tuckerten die meisten Traktorenbesitzer auf ihren Maschinen wieder heimwärts. Die Gastgeber feierten danach noch im Festzelt bis in die Nacht. www.ta-weimar.de Fotos: Michael Grübner Meckfeld. Endlich mal ein Thema für die Jungs und Männer: Diese Idee hat dem Meckfelder Sommerfest gutgetan. „Ich hatte das Gefühl, es waren ein paar mehr Leute da als in den Jahren vorher“, sagte Kerstin Reusse vom Sommerfest-verein, die gemeinsam mit Erik Schedlinski die Haupt-vorbereitungsarbeit leistete. Sie kümmerte sich um Organisation und Versorgung, er um alle Technik-belange.
Es war das 13. Sommerfest, und seit Jahren gibt es für jedes ein spezielles Motto. Nach zuletzt mehreren eher „frauenlastigen“Themen (Theater und Tanz) legte sich der Verein diesmal fest auf „Meckfeld fährt voll ab“. Da konnte Erik Schedlinski, der im Autohaus Sengerkraft arbeitet, seine Kontakte spielen lassen: Sammler von Oldtimern und Kultfahrzeugen mit zwei, vier oder mehr Rädern galt es, mit ihren Schätzen in den kleinen Bad Berkaer Ortsteil zu locken. Es gelang trotz paralleler Veranstaltungen wie Wersdorfer Lanz-bulldog-treffen oder Nohraer Festumzug.
Einige der Sammlerstücke sind noch voll alltagstauglich: Andreas Stork etwa, Rechtsanwalt aus Erfurt, nimmt für kurze Wege immer noch seine Vespa, die er sich 1984 als Student für den Weg von Köln zu seiner Mutter nach Düsseldorf gekauft hatte. Beim Trecker-korso am späten Nachmittag gab es mit dem Hanomag-wasserverdampfer (Baujahr 1928) von Rolf Hermann ein optisches (Außen-ventile an der Frontseite!) und akustisches Highlight. Das mindestens ebenso beeindruckende Geräusch des luftgekühlten Zwölfzylinder-diesels in einem geländegängigen Tatra813-lkw bekamen allerdings nur wenige zu hören – er stand etwas abseits am Dorfrand und fuhr im Korso nicht mit.
Das Gute liegt manchmal so nah: Als Kerstin Reusse auf der Suche nach einem Anbieter für einen Überschlag-simulator fast schon verzweifelte, stellte sich heraus, dass mit Heiko Köhler ein entsprechender Adac-promoter in Apolda heimisch ist. Er hatte ebenso gut zu tun wie die Verantwortlichen der Verkehrswacht Erfurt mit ihrem Bremssimulator oder Verkehrserzieherin Kirsten Hoffmann von der Polizei Weimar mit ihrem Fahrrad-parcours für Kinder.
Optisch waren die Organisatoren gut zu erkennen: Der Sommerfestverein hatte für alle Helfer ausrangierte blaue Latzhosen von der Wasserwirtschaft Erfurt sowie von Senger-kraft besorgt. Da der Verein auf inzwischen weniger als 20 Mitglieder geschrumpf ist und jede Hand gebraucht wird, fiel die Entscheidung: diesmal kein Bratwurststand, sondern ein Hähnchen-grillwagen aus Nohra. Beeindruckend war die Kuchenauswahl: 30 Sorten in einem Dorf von 150 Einwohnern.