Das Theater war seine Passion
Weimarer Schauspieler, Regisseur und Autor Hans Lucke mit 90 Jahren gestorben
Weimar. Er hat in Adolf Dresens berühmter „Faust“-inszenierung am Deutschen Theater Berlin mitgewirkt und dem DNT Weimar einen „Stadelmann“geschenkt. In seiner langen Bühnenkarriere, die ihn u.a. auch ans Staatsschauspiel Dresden führte, spielte er die verschiedensten Rollen, am liebsten heitere. Denn er war ein leidenschaftlicher Komödiant. Das spürt man auch in seinen Büchern, die er bis ins hohe Alter verfasste. In der Nacht vom Samstag zum Sonntag ist der Weimarer Schauspieler und Autor Hans Lucke mit 90 Jahren gestorben.
Nach längerem Leiden sei er „sanft gegangen“, war von seiner Frau, der Musikwissenschaftlerin Irina Lucke-kaminiarz, zu erfahren. Er habe es „mit Fassung und Gelassenheit ertragen“.
1927 in Dresden geboren, hatte Hans Lucke in Görlitz-zittau und im Dresdner Staatstheater auf der Bühne gestanden, ehe er zu Wolfgang Langhoff ans Deutsche Theater in Ostberlin wechselte. Von 1973 bis 1977 arbeitete er als Regisseur am Volkstheater Rostock.
Lucke hat auch eigene Stücke verfasst, etwa das Schauspiel „Fanal“über den kommunistisch geführten Hamburger Aufstand von 1923 oder die 1983 in Weimar uraufgeführte Komödie über Goethes Kammerdiener Carl Stadelmann, mit der er das Leben und Schaffen des Geheimrats aufs Korn nahm.
Sein erfolgreichstes Prosawerk ist die 1997 in der „Edition Muschelkalk“erschienene Novelle „Jud Goethe“, die 2011 neu aufgelegt wurde. Darin werden „Goethe und Buchenwald, ohnehin geographisch so dicht beieinander“, grell und sarkastisch beleuchtet, schrieb der Herausgeber Wulf Kirsten.
Lucke arbeitete auch für Film und Fernsehen. 1958 erhielt er den Lessingpreis der DDR. 1999 verfasste er eine viel beachtete Biografie über den Großherzog Carl Alexander von Sachsenweimar.
Hans Lucke war auch ein wunderbarer mündlicher Erzähler. Vor allem aus seinem Schauspielerdasein wusste er manch heitere Anekdote zum Besten zu geben. Schreib das auf! ermunterten ihn die Freunde. Das tat er. Zu seinem 85. Geburtstag hat er bei den Weimarer Lesarten aus seiner Prosasammlung „Von Erich Ponto bis Benno Besson – gedämpft von oben“vortragen.
„Man kann dieses und jenes Problem lösen“, bilanzierte Lucke einmal in einem Interview, „aber nicht die Welträtsel. Da muss ich immer wieder an den Ausspruch eines alten Mystikers denken, der da gesagt hat: Der sechste Schöpfungstag war Gottes Sündenfall.“ Stammtisch für Senioren mit Antje Tillmann (CDU) „Können wir auch im Alter gut und friedlich in Deutschland leben?“ist das Motto des Seniorenstammtisches der Bundestagsabgeordneten Antje Tillmann. Er findet am Mittwoch, 30. August, ab 15 Uhr im Azurit Seniorenzentrum Schillerhöhe, Ernst-busse-straße 29, statt.