„Der Umbruch der Mannschaft ist Segen, nicht Fluch“
Jonas Kronseder, neuer Trainer von Volleyball-bundesligist Schwarz-weiß Erfurt, über die Perspektive seines Teams
Erfurt. Seit Ende Juni steht fest: Jonas Kronseder ist der neue Mann auf dem Cheftrainerstuhl des Frauenvolleyball-erstligisten Schwarz-weiß Erfurt. Der 29-jährige gebürtige Landshuter stand zuletzt als Coach beim Liga-konkurrenten Rote Raben Vilsbiburg unter Vertrag und signalisierte den Swe-verantwortlichen früh, dass er für eine neue Herausforderung in Thüringens Landeshauptstadt bereitstünde.
Seit rund drei Wochen schwitzen die jungen Schwarz-weißdamen im Trainingsprozess. Wie ist ihr erster Eindruck?
Sehr positiv. Alle arbeiten hart und höchst konzentriert. Was mich besonders freut: Sie haben sich schon schnell zu einer guten Truppe zusammengefunden.
Die Mannschaft erlebt gerade einen Totalumbruch nie gekannten Ausmaßes. Sie sind neu, das Team mit Neuzugängen aus den USA, Japan, Brasilien und Ecuador ebenso. Segen oder Fluch für Ihre Arbeit?
Ich denke, nur Segen. Für mich ist völlig egal, woher die Spielerinnen kommen. Allein die Performance, die sie letztlich aufs Parkett bringen, zählt.
Waren Sie in alle Neuverpflichtungen eingebunden?
Natürlich. Alle Neuzugänge waren mit mir und Manager Heiko Herzberg abgesprochen.
Mit der 20-jährigen Annalena Grätz ist bisher lediglich eine Deutsche neu. Sind hiesige Spielerinnen zu teuer oder nicht gut genug?
Die Frage kann man nicht so einfach beantworten. In unserer Sportart müssen auch qualitativ gute Spielerinnen selbst in der 1. Liga nebenher arbeiten oder studieren. Sie müssen also auch an ihre berufliche Zukunft denken. Da ist es schwer, deutsche Spielerinnen zu verpflichten.
Mit Evyn Mccoy, Wivian Gadelha de Souza und Emily Thater
steht der Mittelblock, mit Michaela Wesselly und Baley Nichol die Spielregie. Auf der bis dato neuralgischen Position Außenangriff-annahme ist nur Annalena Grätz neu. Muss da nicht noch etwas kommen?
Ja, es wird noch eine Spielerin auf dieser Position gesucht. Mit Friederike Brabetz haben wir zu Annalena eine entwicklungsfähige Spielerin für den Außenangriff, die den Sprung dieses Jahr schaffen kann.
Welche Rolle spielen die anderen Talente aus dem eigenen Nachwuchs, Paula Reinisch, Paula Mertten und Marie Belitz, die in der vergangenen Saison schon zu Einsätzen gekommen waren?
Marie Belitz steht nicht mehr zur Verfügung, weil sie für ein Jahr ins Ausland gegangen ist. Die beiden Paulas und Antonia Greskamp sind Anschlusskader, die im Regionalliga-team eingesetzt und bei Bedarf zu uns geholt werden. Sie trainieren bei uns mit.
Wann dürfen die Schwarzweiß-fans die neue Mannschaft erstmals in Erfurt in Augenschein nehmen?
Beim traditionellen SWE-CUP am 9. und 10. September in der Erfurter Riethsporthalle.
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Eintrittskarten für die Heimspiele von Schwarz-weiß Erfurt sind erhältlich in allen Pressehäusern; über die Ticket-hotline () und im Internet unter www. ticketshop-thueringen.de