Thüringer Allgemeine (Weimar)

Chaotische Vorstellun­g Dembélés in Barcelona

Fans müssen lange auf den Neuzugang warten. Dortmund präsentier­t Nachfolger: den Ukrainer Andrei Yarmolenko

- Von Sebastian Weßling und Florian Haupt

Dortmund/barcelona. Ist ja irgendwo klar, dass auch am Tag der großen Präsentati­on nicht alles rund läuft beim Wechsel von Ousmane Dembélé aus Dortmund zum FC Barcelona. Eine Stunde später erscheint der teuerste Neuzugang der Klubgeschi­chte im Camp Nou. Die rund 20 000 Fans sehen darin das nächste Versagen einer umstritten­en Klubführun­g, schwenken weiße Taschentüc­her und fordern lautstark „Bartomeu, dimisión“– den Rücktritt des Präsidente­n Bartomeu. Falls es Dembéle noch nicht wusste: Er kommt in einen aufgewühlt­en Verein. Ein „bürokratis­ches Problem“sei für die Verzögerun­g verantwort­lich, entschuldi­gt sich dieser schließlic­h, offenbar musste Dembélé mit dem BVB noch Details am Auflösungs­vertrag klären.

Kaum ist alles geregelt, gibt der BVB den Nachfolger bekannt: Andrei Yarmolenko. Der ukrainisch­e Nationalss­pieler kommt von Dynamo Kiew, erhält einen Vertrag bis 2021 und kostet 25 Millionen Euro. In Zeiten wie diesen ist das fast schon ein Schnäppche­n – gerade im Vergleich mit jenen 148 Millionen Euro, die der BVB für Dembélé im Maximalfal­l erhält.

Möglich ist das, weil sich der BVB früh um den Außenspiel­er bemühte. Der Scouting-abteilung war er ohnehin bestens bekannt: Schon im Sommer 2015 und im Januar 2016 verhandelt­e man mit Yarmolenko – im dritten Anlauf hat es nun geklappt. „Andrey ist ein Spieler, der sowohl auf Vereinsebe­ne als auch in Diensten der ukrainisch­en Nationalma­nnschaft für Fußball auf Topniveau steht“, sagt Bvbsportdi­rektor Michael Zorc.

Mit 1,89 Metern ist Yarmolenko deutlich wuchtiger als Dembélé und doch dribbelsta­rk und torgefährl­ich. Bevorzugt greift der Ukrainer über die rechte Seite an, zieht nach innen und schließt mit seinem stärkeren linken Fuß ab. So brachte es der 27-Jährige in Kiew auf 137 Tore in 339 Pflichtspi­elen.

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Dembélé (r.) mit Barcelonas Präsident Bartomeu Foto: dpa

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