Chaotische Vorstellung Dembélés in Barcelona
Fans müssen lange auf den Neuzugang warten. Dortmund präsentiert Nachfolger: den Ukrainer Andrei Yarmolenko
Dortmund/barcelona. Ist ja irgendwo klar, dass auch am Tag der großen Präsentation nicht alles rund läuft beim Wechsel von Ousmane Dembélé aus Dortmund zum FC Barcelona. Eine Stunde später erscheint der teuerste Neuzugang der Klubgeschichte im Camp Nou. Die rund 20 000 Fans sehen darin das nächste Versagen einer umstrittenen Klubführung, schwenken weiße Taschentücher und fordern lautstark „Bartomeu, dimisión“– den Rücktritt des Präsidenten Bartomeu. Falls es Dembéle noch nicht wusste: Er kommt in einen aufgewühlten Verein. Ein „bürokratisches Problem“sei für die Verzögerung verantwortlich, entschuldigt sich dieser schließlich, offenbar musste Dembélé mit dem BVB noch Details am Auflösungsvertrag klären.
Kaum ist alles geregelt, gibt der BVB den Nachfolger bekannt: Andrei Yarmolenko. Der ukrainische Nationalsspieler kommt von Dynamo Kiew, erhält einen Vertrag bis 2021 und kostet 25 Millionen Euro. In Zeiten wie diesen ist das fast schon ein Schnäppchen – gerade im Vergleich mit jenen 148 Millionen Euro, die der BVB für Dembélé im Maximalfall erhält.
Möglich ist das, weil sich der BVB früh um den Außenspieler bemühte. Der Scouting-abteilung war er ohnehin bestens bekannt: Schon im Sommer 2015 und im Januar 2016 verhandelte man mit Yarmolenko – im dritten Anlauf hat es nun geklappt. „Andrey ist ein Spieler, der sowohl auf Vereinsebene als auch in Diensten der ukrainischen Nationalmannschaft für Fußball auf Topniveau steht“, sagt Bvbsportdirektor Michael Zorc.
Mit 1,89 Metern ist Yarmolenko deutlich wuchtiger als Dembélé und doch dribbelstark und torgefährlich. Bevorzugt greift der Ukrainer über die rechte Seite an, zieht nach innen und schließt mit seinem stärkeren linken Fuß ab. So brachte es der 27-Jährige in Kiew auf 137 Tore in 339 Pflichtspielen.