Thüringer Allgemeine (Weimar)

Deutschlan­d erleidet Rückschlag

Nach dem 25:26 gegen Dänemark benötigen die Handballer im letzten Em-hauptrunde­nspiel einen Sieg gegen Spanien

- Von Björn Goldmann

Varazdin. Am Ende standen sie in der Arena von Varazdin und mussten zusehen, wie die Dänen lautstark ihren 26:25 (8:9)-Sieg über die deutschen Handballer feierten. Finn Lemke, Julius Kühn und Rune Dahmke wussten, dass sich ihr Team im Vergleich zu den bisherigen Auftritten bei der Europameis­terschaft in Kroatien erheblich gesteigert hatte. Die Aussichten auf das Erreichen des Halbfinals sind noch gegeben: Dazu muss aber nun ein Sieg über Spanier her.

„Wir haben alles gegeben“, sagte Lemke. „Engagement und Energie haben gestimmt.“Der nachnomini­erte Spieler hatte zuletzt die Abwehr stabilisie­rt. Dahmke, erst am Samstag in Kroatien angekommen, hatte das deutsche Spiel schneller werden lassen und viermal getroffen. Beide hatten eine gute Partie gemacht, wie auch Julius Kühn. Der gebürtige Duisburger hatte seine Formkrise mit sechs Toren überwunden, Bestwert im deutschen Team. Bitter nur, und das sah Kühn selbst ein: „Davon können wir uns nichts kaufen.“ Ein weiterer Wermutstro­pfen ist der mögliche Ausfall von Paul Drux, der sich am Knie verletzte. Eine Mrt-untersuchu­ng soll Aufschluss über die Schwere der Verletzung geben. Ob er am Mittwoch (20.30 UHR/ZDF) im letzten Hauptrunde­nspiel gegen Spanien dabei sein wird? Es ist die Neuauflage des Em-finales von 2016 – allerdings sind die Vorzeichen nun wesentlich schlechter­e, wenn es darum geht, noch das letzte Fünkchen Hoffnung aufs Halbfinale am Glimmen zu halten.

Grundvorau­ssetzung für ein Weiterkomm­en der Dhb-auswahl ist ein Sieg im abschließe­nden Hauptrunde­nspiel gegen den Em-zweiten Spanien. Die direkte Vergleich ist ausschlagg­ebend und würde für die deutsche Mannschaft sprechen. Zudem darf Mazedonien aus seinen ausstehend­en Spielen gegen Tschechien und Dänemark nicht vier Punkte holen.

In den Anfangsmin­uten gegen Dänemark zeigte sich das Team von Christian Prokop noch etwas nervös. Schnell lagen die Deutschen 0:2 hinten, und es deutete sich wieder ein deftiger Rückstand an, als kurz darauf Steffenfät­h kein Zielwasser getrunken und Paul Drux einen Pass Richtung Tribüne geschleude­rt hatte. Doch dann überwand Uwe Gensheimer erstmals den dänischen Torhüter Niklas Landin. Stolze neun Minuten waren da schon gespielt, und nur 20 Sekunden später folgte das 2:2 durch Julius Kühn. Kühn war im Spiel, die deutsche Mannschaft trat nun wesentlich souveräner auf. Ein starker Andreas Wolff verhindert­e auf der Gegenseite Chancen. Turnier-novize Dahmke kam in der 20. Minute aufs Feld und glich vier Minuten später mit seinem Treffer zum 6:6 aus. Chancen auf beiden Seiten folgten, bis Kühn den 9:8Halbzeits­tand markierte.

Es blieb auch in der zweiten Halbzeit spannend: Dänemarks Superstar Mikkel Hansen glich zum 9:9 aus, doch die Deutschen hatten Antworten parat. Als schließlic­h Silvio Heinevette­r ins deutsche Tor rückte, waren 52 Minuten gespielt (19:20). Doch die Dänen spielten cool. Es sollte zum Sieg reichen. „Jetzt müssen wir diese bittere Niederlage verdauen“, sagte Bundestrai­ner Prokop. „Und dann geht es gegen Spanien weiter.“

Drux zieht sich eine Knieverlet­zung zu

 ??  ?? Endstation Andreas Wolff. Sind Deutschlan­ds Abwehrspie­ler geschlagen, ist noch der Torhüter da – hier beim Wurf des Dänen Rasmus Lauge Schmidt Foto: dpa
Endstation Andreas Wolff. Sind Deutschlan­ds Abwehrspie­ler geschlagen, ist noch der Torhüter da – hier beim Wurf des Dänen Rasmus Lauge Schmidt Foto: dpa

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