Bitterer geht es nicht! Rockets verlieren in letzter Sekunde
Basketball-bundesligist Rockets muss sich Ulm mit 79:81 geschlagen geben und verpasst damit den fünften Saisonsieg
Erfurt. Die Konkurrenz spielte ihnen mit ihren Ergebnissen in die Karten, nutzen konnten die Rockets die Steilvorlage jedoch nicht. Mit der Schlusssekunde unterlagen sie am Sonntagabend Ulm mit 79:81 und verpassten den fünften Sieg.
Ein gellendes Pfeifkonzert hallte kurz durch die Messehalle, als die Schiedsrichter den letzten Korb der Gäste anerkannten. Viele Zuschauer fühlten sich auch wegen der diffusen Entscheidungen der Unparteiischen im Schlussviertel um den Sieg betrogen. Dabei hätten die Thüringer durch die Niederlagen des Mitteldeutschen BC und Bremerhavens einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt machen können. Doch blieb das glückliche Ende in der Messehalle diesmal aus.
Der Beginn verlief nervös; beide Mannschaften mussten zunächst zu ihrem Spiel finden. Ulm setzte sich nach zähem Beginn auf 9:4 ab, doch antworteten die Hausherren sofort und gingen dank eines 6:0-Laufs sogar 10:9 in Führung. Dem eingewechselten Wimberg gelang sogar das seltene Kunststück eines Vierpunkte-spiels. Er traf einen Dreier und wurde gefoult – ein weiterer Freiwurf stand zu Buche, den Wimberg traf. Der 21Jährige schwang sich zum auffälligsten Akteur im ersten Viertel (23:20) auf und erzielte insgesamt zwölf Punkte.
Auf der Gegenseite zeigten die Rockets aber unter dem Korb erhebliche Schwächen. Gegen den beweglichen und trickreichen Neuseeländer Totu fand die Defensive lange Zeit kein Mittel – immer wieder narrte der Ulmer die Abwehr und erzielte Punkte, die sogar zumeist noch ein Foul nach sich zogen. Dass Totu während des zweiten Viertels mit Nasenbluten bis zur Pause auf der Bank saß, glich gefühlt einer Erleichterung.
Bis dahin hatten sich die Mannschaften weitgehend neutralisiert, das Halbzeit-resultat von 43:43 drückte die Ausgeglichenheit auch in Zahlen aus.
Den zweiten Durchgang eröffnete Obst mit einem Dreier. Kritisch wurde es jedoch für Wimberg, der früh sein viertes Foul kassierte und nun gezwungen war, sich in seinen Aktionen zurückzuhalten. Ein weiteres Foul hätte das vorzeitige Ende für ihn bedeutet – ein Schicksal, was ihn und Obasohan später ereilte.
Wie schon in der ersten Hälfte brauchten beide Teams Zeit, um den richtigen Wurfrhythmus zu finden. Dadurch war die Begegnung nicht immer hochklassig, dafür aber unglaublich spannend. Und die Laune der vielen Zuschauer wurde immer besser, als die Gastgeber gegen Ende des dritten Viertels von 54:53 auf 63:53 davonzogen. Vor allem Routinier Lesic übernahm hier Verantwortung und gefiel mit Zug zum Korb.
Es sah also gut aus mit einem möglichen Sieg; doch wurden die Foulprobleme der Raketen größer und Ulm kam – auch durch manch umstrittene Pfiffe des schwachen Schiedsrichtergespanns – immer näher heran und zog kurz vor dem Ende sogar vorbei. Die Rockets glichen immer wieder aus. Als alle mit der Verlängerung rechneten, war es der letzte Ulmer Korbleger, der für Entsetzen sorgte. Rockets: Obasohan (11), Taylor (9), Schmidt (7), Wimberg (14), Richter, Lesic (15), Obst (19), Dizdarevic, Stanic (4)
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Mehr Fotos vom Spiel: www.thueringerallgemeine.de/sport Minsk. In Abwesenheit der neunmaligen Weltmeisterin Kristina Vogel hat die Erfurterin Pauline Grabosch (Foto) überraschend den Sprint beim fünften und zugleich letzten Bahnradweltcup in Weißrusslands Hauptstadt Minsk gewonnen. Die 20-Jährige marschierte nach der Bestzeit in der Qualifikation (10,852) ungeschlagen ins Finale und setzte sich dort mit 2:1Läufen gegen Ex-weltmeisterin Simona Krupeckaite (Litauen) durch. Für Grabosch war es der dritte Weltcup-sieg, im Sprint gewann sie sogar zum ersten Mal. „Eine starke Leistung, zumal die Gegnerinnen im Halbfinale sehr ordentlich waren“, sagte Bundestrainer Detlef Uibel. Am Sonntag fügte sie im Teamsprint mit Emma Hinze (Cottbus) einen weiteren Erfolg hinzu. Im Keirin sprintete Marc Jurczyk vom Sprintteam Thüringen auf Rang vier.
Uibel bereitet sich derzeit mit dem Kern der Wm-mannschaft mit Kristina Vogel (Erfurt), Miriam Welte (Kaiserslautern), Maximilian Levy, Eric Engler (beide Cottbus), Joachim Eilers (Chemnitz), Robert Förstemann (Gera) und Maximilian Dörnbach (Erfurt) in Kapstadt auf den Saisonhöhepunkt in Apeldoorn (28. Februar bis 4. März) vor. (sid, alu)