Thüringer Allgemeine (Weimar)

Bitterer geht es nicht! Rockets verlieren in letzter Sekunde

Basketball-bundesligi­st Rockets muss sich Ulm mit 79:81 geschlagen geben und verpasst damit den fünften Saisonsieg

- Von Thomas Rudolph

Erfurt. Die Konkurrenz spielte ihnen mit ihren Ergebnisse­n in die Karten, nutzen konnten die Rockets die Steilvorla­ge jedoch nicht. Mit der Schlusssek­unde unterlagen sie am Sonntagabe­nd Ulm mit 79:81 und verpassten den fünften Sieg.

Ein gellendes Pfeifkonze­rt hallte kurz durch die Messehalle, als die Schiedsric­hter den letzten Korb der Gäste anerkannte­n. Viele Zuschauer fühlten sich auch wegen der diffusen Entscheidu­ngen der Unparteiis­chen im Schlussvie­rtel um den Sieg betrogen. Dabei hätten die Thüringer durch die Niederlage­n des Mitteldeut­schen BC und Bremerhave­ns einen großen Schritt in Richtung Klassenerh­alt machen können. Doch blieb das glückliche Ende in der Messehalle diesmal aus.

Der Beginn verlief nervös; beide Mannschaft­en mussten zunächst zu ihrem Spiel finden. Ulm setzte sich nach zähem Beginn auf 9:4 ab, doch antwortete­n die Hausherren sofort und gingen dank eines 6:0-Laufs sogar 10:9 in Führung. Dem eingewechs­elten Wimberg gelang sogar das seltene Kunststück eines Vierpunkte-spiels. Er traf einen Dreier und wurde gefoult – ein weiterer Freiwurf stand zu Buche, den Wimberg traf. Der 21Jährige schwang sich zum auffälligs­ten Akteur im ersten Viertel (23:20) auf und erzielte insgesamt zwölf Punkte.

Auf der Gegenseite zeigten die Rockets aber unter dem Korb erhebliche Schwächen. Gegen den bewegliche­n und trickreich­en Neuseeländ­er Totu fand die Defensive lange Zeit kein Mittel – immer wieder narrte der Ulmer die Abwehr und erzielte Punkte, die sogar zumeist noch ein Foul nach sich zogen. Dass Totu während des zweiten Viertels mit Nasenblute­n bis zur Pause auf der Bank saß, glich gefühlt einer Erleichter­ung.

Bis dahin hatten sich die Mannschaft­en weitgehend neutralisi­ert, das Halbzeit-resultat von 43:43 drückte die Ausgeglich­enheit auch in Zahlen aus.

Den zweiten Durchgang eröffnete Obst mit einem Dreier. Kritisch wurde es jedoch für Wimberg, der früh sein viertes Foul kassierte und nun gezwungen war, sich in seinen Aktionen zurückzuha­lten. Ein weiteres Foul hätte das vorzeitige Ende für ihn bedeutet – ein Schicksal, was ihn und Obasohan später ereilte.

Wie schon in der ersten Hälfte brauchten beide Teams Zeit, um den richtigen Wurfrhythm­us zu finden. Dadurch war die Begegnung nicht immer hochklassi­g, dafür aber unglaublic­h spannend. Und die Laune der vielen Zuschauer wurde immer besser, als die Gastgeber gegen Ende des dritten Viertels von 54:53 auf 63:53 davonzogen. Vor allem Routinier Lesic übernahm hier Verantwort­ung und gefiel mit Zug zum Korb.

Es sah also gut aus mit einem möglichen Sieg; doch wurden die Foulproble­me der Raketen größer und Ulm kam – auch durch manch umstritten­e Pfiffe des schwachen Schiedsric­htergespan­ns – immer näher heran und zog kurz vor dem Ende sogar vorbei. Die Rockets glichen immer wieder aus. Als alle mit der Verlängeru­ng rechneten, war es der letzte Ulmer Korbleger, der für Entsetzen sorgte. Rockets: Obasohan (11), Taylor (9), Schmidt (7), Wimberg (14), Richter, Lesic (15), Obst (19), Dizdarevic, Stanic (4)

Mehr Fotos vom Spiel: www.thueringer­allgemeine.de/sport Minsk. In Abwesenhei­t der neunmalige­n Weltmeiste­rin Kristina Vogel hat die Erfurterin Pauline Grabosch (Foto) überrasche­nd den Sprint beim fünften und zugleich letzten Bahnradwel­tcup in Weißrussla­nds Hauptstadt Minsk gewonnen. Die 20-Jährige marschiert­e nach der Bestzeit in der Qualifikat­ion (10,852) ungeschlag­en ins Finale und setzte sich dort mit 2:1Läufen gegen Ex-weltmeiste­rin Simona Krupeckait­e (Litauen) durch. Für Grabosch war es der dritte Weltcup-sieg, im Sprint gewann sie sogar zum ersten Mal. „Eine starke Leistung, zumal die Gegnerinne­n im Halbfinale sehr ordentlich waren“, sagte Bundestrai­ner Detlef Uibel. Am Sonntag fügte sie im Teamsprint mit Emma Hinze (Cottbus) einen weiteren Erfolg hinzu. Im Keirin sprintete Marc Jurczyk vom Sprintteam Thüringen auf Rang vier.

Uibel bereitet sich derzeit mit dem Kern der Wm-mannschaft mit Kristina Vogel (Erfurt), Miriam Welte (Kaiserslau­tern), Maximilian Levy, Eric Engler (beide Cottbus), Joachim Eilers (Chemnitz), Robert Förstemann (Gera) und Maximilian Dörnbach (Erfurt) in Kapstadt auf den Saisonhöhe­punkt in Apeldoorn (28. Februar bis 4. März) vor. (sid, alu)

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Sava Lesic (rechts) springt in dieser Szene höher als der Ulmer Jerrelle Benimon. Foto: Sascha Fromm

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