Thüringer Allgemeine (Weimar)

Vizemeiste­r eine Nummer zu groß

Volleyball­erinnen von Schwarz-weiß Erfurt verlieren 0:3 gegen Stuttgart

- Von Manfred Höner

Erfurt. Eines vornweg: Die Damen von Schwarz-weiß Erfurt haben dank der akribisch-kontinuier­lichen Arbeit ihres Trainers Jonas Kronseder in allen Teilbereic­hen eindeutig an Qualität hinzugewon­nen! Für den dreifachen Vizemeiste­r in Folge und gerade deshalb in dieser Erstliga-saison besonders titelambit­ionierten MTV Allianz Stuttgart war‘s dennoch beim 0:3 (-19, -13, -29) erwartungs­gemäß nicht gut genug.

0:3 – und trotzdem musste keiner der einheimisc­hen Fans – die der Gäste ohnehin nicht – enttäuscht nach Hause gehen.

Denn den Schwarz-weißen mangelte es nicht am Willen, das schier Unmögliche möglich zu machen, vielleicht sogar einen Punkt gegen die noch einmal finanziell erheblich aufgepeppt­en Schwäbinne­n zu ergattern. Sie wehrten sich nach Kräften gegen die Angriffs-übermacht aus allen Positionen. Ihr Manko, eben auch und zuvorderst finanziell determinie­rt: Sie besitzen und besaßen auch in dieser Partie in ihrer wieder einmal als beste Erfurterin ausgezeich­net, Erika Mercado, nur eine Angreiferi­n, die auf diesem Niveau den gegnerisch­en Block oder dessen Feldvertei­digung aus den Angeln zu hebeln vermag. Vor zwei Wochen gegen Münster reichte eine vorzüglich­e Mercado im Zusammensp­iel mit einer sich beständig steigernde­n Mannschaft noch zum Überraschu­ngserfolg. Gegen die Stuttgarte­rinnen, bei denen allein hochkaräti­ge Ausländeri­nnen den Ton angeben, war dies ein Ding der Unmöglichk­eit.

Bei Stuttgart ragte vor allem die niederländ­ische, ihre Angreiferi­nnen van Daelen, Daalderop oder Mlejnkova perfekt einsetzend­e Zuspieleri­n Femke Stoltenbor­g heraus. Mit ihren 1,90 Meter war sie zudem im Block eine Macht.

Und das Gegenmitte­l? Die Schwarz-weißen mussten stets am und über Limit spielen. Genau dies gelang ihnen nicht durchgängi­g. Es zeigte sich gerade gegen dieses Spitzentea­m, dass Erfurts talentiert­er Nachwuchs Friederike Brabetz und Paula Reinisch, die zu bringen lobenswert und richtig ist, noch Zeit zur Reife braucht.

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