Thüringer Allgemeine (Weimar)

Olympische Spiele werfen bei der Sportlerga­la ihre Schatten voraus

Der Weimarer Sport hat ein starkes Jahr hinter sich und zeichnete am Samstagabe­nd die Besten aus

- Von Christian Albrecht

Madeleine Schröter wurde Vizeweltme­isterin auf Teneriffa, Dritte bei den Junioren-europameis­terschafte­n in Sofia und zweifache Deutsche Meisterin. Grund genug also, um im zweiten Jahr in Folge beste Nachwuchss­portlerin zu werden. Sie gehört zur Deutschen Nationalma­nnschaft und für diese am Samstagabe­nd bei einem Wettkampf unterwegs. Christian Baar von Musashi Karate Weimar wurde für seine jahrelange und aufopferun­gsvolle Trainertät­igkeit geehrt. Bei den Deutschen Meistersch­aften wurde er zum erfolgreic­hsten Vereinstra­iner gekürt. Seine Schützling­e Madeleine Schröter, Rosa Liebold und Josephine Röhl sind ins Nationalte­am aufgerückt oder haben 2017 mehrere Meistertit­el erobert. Der Circus Gaudium hatte sich bei der Weimarer Sportlerga­la in der Weimarhall­e wieder eine Show der besonderen Art ausgedacht und blickt mit seiner Performanc­e schon auf die kommenden Olympische­n Spiele. Fotos: Michael Baar, Christian Albrecht, Privat Weimar. Erfolge bei Welt- und Europameis­terschafte­n, Chancen auf Edelmetall bei den Olympische­n Spielen in den kommenden Jahren – die Sportlerga­la zeigte am Samstagabe­nd ein weiteres Mal, dass Weimar nicht nur eine Kultur-, sondern auch eine Sportstadt ist. So wurde zu Beginn von Hans-joachim Fein, dem Vorsitzend­en des Stadtsport­bundes Weimar, und von Bürgermeis­ter Peter Kleine nicht nur auf die sportliche­n Erfolge verwiesen, sondern auch auf die Fortschrit­te bei der Infrastruk­tur, vor allem was die Sportstätt­en betrifft.

Kleine und Fein waren es auch, die nach der Begrüßung auch die ersten Präsente und Ehrungen vornahmen. Bei der mittlerwei­le 20. Ausgabe der Gala bekamen die Sieger des Sportabzei­chentages Präsente und Checks überreicht. Besonders lauter Jubel kam auf, als der 1. Cheer- und Fitnessclu­b Weimar als Gewinner der Vereinswer­tung bekannt gegeben wurde. 300 Euro gab es für den Verein unter der Vorsitzend­en Janine Vettermann.

Zwei andere entscheide­nde Damen konnten an diesem Abend allerdings nicht vor Ort sein. Alma Bestvater als Sportlerin des Jahres und Madeleine Schröter, zum zweiten Mal in Folge als Nachwuchss­portlerin geehrt, bestritten Wettkämpfe oder bereitete sich auf die nächsten Aufgaben vor. Beide meldeten sich jeweils mit einer Videobotsc­haft an die Gäste im Saal. Karateka Madeleine Schröter, so von Trainer Christian Baar verkündet, hatte sogar schon wieder eine Goldmedail­le bei einem Turnier geholt. Silber hatte sie 2017 bei den Weltmeiste­rschaften geholt. Sowohl sie als auch Alma Bestvater haben die Olympische­n Sommerspie­le in Tokyo 2020 fest vor Augen.

Christian Baar wurde an diesem Abend ebenfalls geehrt, als Trainer des Jahres. Seine Arbeit der letzten Jahre wurde mit dieser Auszeichnu­ng gewürdigt. Für Musashi Karate aus Weimar also gleich zwei Ehrungen an diesem Abend.

Dies gelang auch der DLRG Weimar, bekannterm­aßen stets sehr erfolgreic­h auch bei der Wahl zum Sportler des Jahres. Mannschaft des Jahres wurden nämlich die Rettungssc­hwimmer der Altersklas­se 17/18, die schon viele Jahre zusammen bei Wettkämpfe­n starten und vor allem für die Summe an Erfolgen ihre Urkunden und Präsente bekamen. Da störte es auch nicht, dass auf der Bühne beim Quintett ein schwarzes von vier weißen Hemden umrandet wurde. Ein Knopf war beim Ankleiden kaputt gegangen und sorgte beim Erzählen der Anekdote für einige Lacher im Saal.

Dies schaffte auch Moderator Christian Stadali mit seiner humorvolle­n Art, die allerdings für einige Längen sorgte. So wurde insgesamt beim Programm ein wenig überzogen. Recht gelassen nahmen Ramasan Ramasanov und Julius Haupt ihre Pokale entgegen. Während Ramasan vor einigen Jahren schon als Nachwuchss­portler ausgezeich­net wurde, war es für Julius die erste Ehrung. Er durfte sogar auf der Bühne zusammen mit Trainer Wolfram Parade ein kurzes Training zur Veranschau­lichung für die Gäste absolviere­n. Sein steiler Weg nach oben beim Rollstuhlf­echten könnte bei den Paralympic­s 2020 sogar mit einer Medaille enden.

Geehrt wurden zudem Michael Hoeffer und seine Firma Pigmentpol als Regionaler Förderer des Sports, Hagen Scharfenbe­rg (DLRG Weimar) als Sportorgan­isator und der Sportlehre­r des Jahres, Frank Rudolph (Grundschul­e Albertschw­eitzer). Für ihr Lebenswerk wurde Rosi Segebrecht vom Weimarer Sportverei­n ausgezeich­net. Gesundheit­lich etwas angeschlag­en schaffte sie dennoch den Weg auf die Bühne und erntete einen großen Applaus.

Dies galt auch für die Showeinlag­en des Reitverein­s Marstall Weimar (Voltigiere­n), die Tanzteufel aus Erfurt, den 1. CFC Weimar, den Circus Gaudimus, die Dos Toledos aus Jena und Showcolat mit ihrem Tanz. Julius Haupt vom PSV Weimar stieg erst Ende 2016 auf das Rollstuhlf­echten um und schlug ein wie eine Granate. Als Nachwuchsa­thlet gewann er 2017 in Holland seinen ersten Weltcup und in Polen bei der Weltmeiste­rschaft sogar die Bronzemeda­ille. In Weimar wurde er in der U17 und bei den Erwachsene­n Deutscher Meister. Ziel sind nun die Paralympic­s 2020. Den Sonderprei­s der Thüringer Allgemeine bekam Triathlet Alexander Kull. Er zählt zu den wohl größten Weimarer Talenten, der sogar schon im Bundesliga-team dabei war. Bei den Deutschen Meistersch­aften 2017 wurde er in aussichtsr­eicher Position in einen Sturz verwickelt und so um seine Medaillenc­hance gebracht. Im Duathlon holte er sich den Titel.

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Seit mehr als fünf Jahren schwimmen Niklas Rösinger, Steffen Bock-hidalgo, Paul-jacob Gerlach, Jakob Klemm und Jannes Richter

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