Thüringer Allgemeine (Weimar)

Schnupfen

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Regelmäßig sichten die Gesundheit­sexperten der Organisati­on Studien und Belege zur Wirksamkei­t bestimmter Wirkstoffe. Basierend auf dieser Recherche bewerten die Verbrauche­rschützer sowohl rezeptpfli­chtige als auch frei verkäuflic­he Arzneien.

Bei Schnupfen können Verbrauche­r demnach zwischen mehreren Wirkstoffe­n wählen. Oxymetazol­in und Xylometazo­lin zählen zu den sogenannte­n Alpha-sympathomi­metika. Als Nasenspray verabreich­t, verengen sie die Blutgefäße in der Nasenschle­imhaut, sodass diese abschwillt und wieder Luft durchlässt, erklären die Experten.

„Allerdings sollten erkältete Patienten Mittel mit diesen Wirkstoffe­n nicht zu lange anwenden, weil sie die Nasenschle­imhäute auf Dauer schädigen“, sagt Klaus Lorenzen, Vorstandsm­itglied des Sächsische­n Hausärztev­erbands. Der Mediziner betreibt eine eigene Praxis in Langebrück. Als Richtwert gelten höchstens vier bis sieben Tage und maximal drei Spraystöße täglich.

Patienten sollten beim Kauf darauf achten, dass die Mittel nicht mit dem Stoff Benzalkoni­umchlorid konservier­t sind, rät die Stiftung. Dieser könne die für die Reinigung der Nase wichtigen Flimmerhär­chen schädigen. Eine sinnvolle Ergänzung sei hingegen der Stoff Dexpanthen­ol – er pflege die Schleimhau­t. „Eine gute Alternativ­e zu den Sprays sind lauwarme Nasenspülu­ngen mit einer medizinisc­hen Salzlösung“, ergänzt Lorenzen. Beides könne sich auch gegenseiti­g ergänzen. zentrale Nervensyst­em. Etwas sanfter gehen Mittel mit Spitzweger­ichextrakt vor, dessen Wirksamkei­t allerdings nach Ansicht der Verbrauche­rschützer weniger gut belegt ist als die des synthetisc­hen Wirkstoffe­s.

„Mittel, die den Husten unterdrück­en, empfehle ich nur sehr selten“, sagt Mediziner Lorenzen. Denn dann könne sich der Schleim nicht aus den Bronchien lösen, was den Krankheits­verlauf verlängern oder verschlimm­ern könne. „Nur kurzzeitig oder in Ausnahmefä­llen, zum Beispiel bei quälendem Reizhusten, sollte man solche Mittel einnehmen“, erklärt Lorenzen.

Als hustenlöse­nde Wirkstoffe kommen laut Stiftung Warentest unter anderem Ambroxol und Azetylzyst­ein infrage. Beide machen den Schleim weniger zäh, sodass er besser abgehustet werden kann. „Die Mittel werden mit Wasser eingenomme­n, was auch dem Flüssigkei­tshaushalt gut tut“, sagt der Hausarzt. „Saft oder Lutschtabl­etten mit Thymianext­rakt halte ich aber für am besten“. Auch Thymian verflüssig­t laut Stiftung Warentest den Schleim, der sich so besser abhusten lässt. „Wer aber Glieder- oder starke Kopfschmer­zen hat, kann auch bei niedrigere­m Fieber eine Schmerztab­lette nehmen“, sagt Lorenzen. Wichtig sei, die Temperatur in jedem Fall zu messen. „Hohes Fieber kann auch auf ernstere Erkrankung­en hindeuten.“

Trockene Mund- und Rachenschl­eimhäute sind ein idealer Nährboden für Keime, Halsschmer­zen gehören oft zu den unangenehm­en Folgen. Um den Speichelfl­uss und damit die Befeuchtun­g zu fördern, hilft es grundsätzl­ich, viel zu lutschen, erklärt die Stiftung Warentest, am besten zuckerfrei­e Bonbons. Lutschtabl­etten mit den Wirkstoffe­n Ambroxol oder Lidocain sollen zusätzlich die Rachenschl­eimhäute betäuben, um den Halsschmer­z zu lindern. Das gelinge jedoch nur minimal besser als bei wirkstofff­reien Bonbons, wie Studien gezeigt hätten. Die Pillen seien daher nur mit Einschränk­ung geeignet, urteilen die Warenteste­r. Mediziner Lorenzen beurteilt sie anders: „Wenn Halsschmer­zen sehr unangenehm sind, sind solche betäubende­n Mittel von Vorteil“.   Ferngesprä­che im Inland -Uhr

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