Hoffen auf die letzte Chance
Wie kommt Deutschland weiter? Wie fit ist die Mannschaft? Alle wichtigen Fragen zum Gruppenfinale der Handball-em
Varazdin. Trotz der Niederlage gegen Dänemark am Sonntag (25:26) haben die deutschen Handballer bei der Europameisterschaft in Kroatien noch die Chance auf das Erreichen des Halbfinals. Die wichtigsten Fragen vor dem letzten Hauptrundenspiel am Mittwoch gegen Spanien (20.30 UHR/ZDF).
Wie kommt die deutsche Mannschaft am Ende doch noch ins Halbfinale?
Aus eigener Kraft schafft es das Team von Bundestrainer Christian Prokop nicht mehr. In der sechs Mannschaften umfassenden Hauptrundengruppe 2, deren Spiele im nordkroatischen Varazdin ausgetragen werden, gibt es mehrere Konstellationen, wie Deutschland weiterkommen könnte. Die wahrscheinlichste: Mazedonien verliert eines seiner zwei noch ausstehenden Spiele – heute gegen Tschechien (20.30 Uhr) oder am Mittwoch gegen Dänemark (18.15 Uhr), der Europameister und Deutschland-bezwinger von Sonntag (26:25) wäre dann fest für das Halbfinale qualifiziert. Die Deutschen wiederum hätten dann ihr Endspiel gegen Spanien, das sie bei mit einem Sieg im direkten Vergleich hinter sich lassen würden, um am Freitag als Gruppenzweiter um den Finaleinzug zu spielen. Dhb-vizepräsident Bob Hanning geht von einem Erfolg am Mittwoch aus: „Wenn es zu einem Endspiel gegen Spanien kommt, dann gewinnen wir das. Versprochen!“
Wie geht es dem deutschen Rückraumspieler Paul Drux?
Nicht gut. Die Partie gegen Dänemark war für den Rückraumspieler der Füchse Berlin früh beendet: Meniskusriss. Gestern reiste er zurück nach Deutschland, um dort operiert zu werden. Nun wird wohl Maximilian Janke aufrücken. Der 24 Jahre alte Rückraumspieler stand nach der Nachnominierung von Rune Dahmke gegen Dänemark nicht mehr im 16er-kader, blieb aber zur Sicherheit beim Team in Kroatien.
Was spricht für die Deutschen im Spiel am Mittwoch gegen Spanien?
Die aufsteigende Form und die Rückkehr des Selbstvertrauens. Das Spiel gegen Dänemark war der bisher beste Auftritt bei dieser EM. Dank der starken Defensive. Aber auch offensiv zeigte sich das Prokop-team durchschlagskräftiger als zuletzt. Der zuletzt für seine Harmlosigkeit kritisierte Julius Kühn war mit sechs Treffern aus dem Rückraum Deutschlands bester Torschütze. Rune Dahmke, erst am Samstag zum Team gestoßen, traf viermal. Ein weiterer Vorteil der Deutschen ist auch der zusätzliche Ruhetag. Die Spanier spielen heute zunächst gegen Slowenien (18.15 Uhr), bevor es einen Tag darauf dann zum Klassiker gegen Deutschland geht.
Was macht Sorgen?
Ein Problemfall ist Uwe Gensheimer. Ausgerechnet der Kapitän zeigt sich bei diesem Turnier so richtig neben der Spur. So viele vergebene Gegenstoß-chancen und gehaltene Siebenmeter sind untypisch für den Linksaußen von Paris St.-germain, der als einer der Besten der Welt auf dieser Position gilt. Gegen Dänemark spielte von der 20. Minute an Dahmke für Gensheimer. Prokops einfache Begründung: „Ich habe ihn so früh gebracht, weil ich mit der Leistung auf Linksaußen nicht hundertprozentig zufrieden war.“