Tausende Alpentouristen sitzen fest
Zermatt in der Schweiz und St. Anton in Österreich sind völlig eingeschneit. Höchste Warnstufe vor Lawinen
Zermatt/münchen. Diesen Urlaub werden die 9000 Touristen, die seit dem späten Sonnabend im Schweizer Wintersportort Zermatt festsitzen, nicht vergessen. Nicht nur, dass der Ort von der Außenwelt abgeschnitten ist – in Zermatt herrscht eine besonders hohe Lawinengefahr. So wie in weiten Teilen des Alpenraums: In der Schweiz haben die Verantwortlichen die höchste Gefahrenstufe (sehr groß) ausgerufen, in den Bayerischen Alpen gilt die Warnstufe vier von fünf.
Wann sich die Situation normalisiert, ist nicht absehbar. Eine Sprecherin des Schweizer Wetterdienstes zieht einen Vergleich zum „Lawinenwinter“1999 und der Tragödie von Galtür in Tirol: Der Ort wurde damals nach wochenlangen Schneefällen von einer gewaltigen Lawine erfasst, 31 Menschen kamen uns Leben. „Man ist natürlich angespannt, die Situation ist kritisch“, sagt Michael Bründl vom Schnee- und Lawinenforschungsinstitut in Davos. Nahe dem Chiemsee hat es bereits ein Todesopfer gegeben: Ein 30-Jähriger aus Sachsen wurde am Sonntag während einer Skitour verschüttet.
In der Schweiz gab es mancherorts innerhalb einer Woche drei Meter Neuschnee. Wie in Zermatt sitzen viele Urlauber fest. St. Anton in Österreich war am Montag ebenso wenig erreichbar wie das Skiresort Livigno in der italienischen Lombardei. Im österreichischen Paznauntal mit den Orten Ischgl und Galtür waren 10 000 Touristen gefangen. (Joe)