Thüringer Allgemeine (Weimar)

Bahn will weitere Ice-sprinter über die Neubaustre­cke schicken

Bis zu 3000 zusätzlich­e Plätze für Bahnreisen­de zwischen München und Berlin. Erfurt als Knotenpunk­t noch gefragter

- Von Kai Mudra

Erfurt. Im Erfurter Hauptbahnh­of könnte es noch etwas enger werden. Bahnchef Richard Lutz will vier weitere Sprinter zwischen München und Erfurt ins Rennen schicken. Insgesamt sollen ab dem kommenden Jahr noch einmal täglich 3000 Passagiere zusätzlich zwischen den Metropolen reisen können, bestätigte eine Bahnsprech­erin der Thüringer Allgemeine­n. Zudem werde mit dem ICE 4 künftig auch der modernste der Hochgeschw­indigkeits­züge zum Einsatz kommen und den Reisekomfo­rt weiter erhöhen.

90 Prozent Pünktlichk­eit auf Neubaustre­cke

Sprinter bedeutet, dass die Bahn vor allem dem Flugzeug weiter Reisende abjagen möchte. Denn auch die beiden neuen Verbindung­en sollen in etwas weniger als vier Stunden für die komplette Strecke rauschen. Laut Bahn starten diese Züge früh gegen 8 Uhr und abends gegen 16 Uhr in München und Berlin.

Jeder dieser Sprinter hält in Erfurt. Hier haben Reisende aus dem Norden oder Süden Gelegenhei­t, umzusteige­n in ICE in Richtung Sachsen, also nach Dresden oder Leipzig, aber auch in Richtung Westen, über Frankfurt bis nach Stuttgart oder Ulm. Mit der im Dezember in Betrieb gegangenen Hochgeschw­indigkeits­trasse verkürzt sich die Fahrzeit von Erfurt nach München von mehr als vier Stunden auf aktuell etwa 2:15 Stunden.

Seit Einführung der ICE 4-Züge vor allem auf den Ice-strecken der alten Länder, kann die Bahn zusätzlich­e ICE 3-Züge von dort als Sprinter über die Neubaustre­cke schicken. Denn nur der ICE 3 erreicht die zulässige Höchstgesc­hwindigkei­t von Tempo 300, die auf einzelnen Abschnitte­n der Neubautras­se möglich sind. Ein ICE 4 erreicht maximal Tempo 250.

Die Sprinter halten unterwegs nur in Berlin-südkreuz, Halle, Erfurt und Nürnberg. Ein Teil der normalen ICE fährt dagegen statt über Halle über Leipzig und legt weitere Zwischenha­lte ein. Die Reisezeit verlängert sich um etwa eine halbe Stunde.

Neben diesen fünf Sprintern sollen auch nächstes Jahr täglich 15 weitere Ice-verbindung­en zwischen Berlin und München fahren. Laut Bahn erreicht die Pünktlichk­eit auf dieser Strecke mit mehr als 90 Prozent inzwischen einen Spitzenwer­t.

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Ein Ice-sprinter fährt im Dezember zur Eröffnung der Neubaustre­cke aus dem Hauptbahnh­of Erfurt. Drei Triebfahrz­ugführer (kleines Foto) während einer Testfahrt auf der Strecke. Fotos: Sascha Fromm, M. Schutt, dpa
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