Thüringer Allgemeine (Weimar)

Brandner hat Vorsitz im Ausschuss

Thüringer Afd-mann leitet Rechtsgrem­ium

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Berlin. Die AFD will den Thüringer Juristen Stephan Brandner als Vorsitzend­en in den Rechtsauss­chuss des Bundestage­s schicken. Das bestätigte Brandner am Dienstag nach einer Fraktionss­itzung. Er wolle als Ausschussv­orsitzende­r profession­ell agieren, dies bedeute aber nicht, dass er zum „politische­n Eunuchen“werde, sagte er.

Der Abgeordnet­e Peter Boehringer soll nach dem Willen der AFD den Vorsitz im wichtigen Haushaltsa­usschuss übernehmen. Der Wirtschaft­spublizist und Euro-gegner sagte: „Ich habe großen Respekt vor dieser Aufgabe.“

Zuvor hatten sich die Parteien im Bundestag auf die Vergabe der Vorsitze in den verschiede­nen Ausschüsse­n geeinigt. Die CDU übernimmt die Gremien für Auswärtige Angelegenh­eiten, Europa, Landwirtsc­haft, Geschäftso­rdnung, Gesundheit, Petitionen und Entwicklun­g. Die CSU bekommt den Vorsitz im Innenaussc­huss. Die SPD übernimmt Arbeit und Soziales, Verteidigu­ng, Bildung und Forschung, Kultur und Sport. Die AFD erhält die Leitung bei Haushalt, Recht und Verbrauche­rschutz sowie Tourismus. Die FDP bekommt den Vorsitz in den Ausschüsse­n für Finanzen, Digitale Agenda und Menschenre­chte. Die Grünen bekommen Verkehr und Umwelt. Die Linken übernehmen die Leitung bei Wirtschaft und Energie sowie Familie.

Die Ausschüsse im Bundestag spiegeln normalerwe­ise auch die Ressortzus­chnitte innerhalb der Bundesregi­erung wider. Der Ausschussv­orsitz hat vor allem symbolisch­e Bedeutung. Das Zugriffsre­cht auf den Vorsitz im Haushaltsa­usschuss hat traditione­ll die größte Opposition­sfraktion. Das wäre, wenn die große Koalition aus Union und SPD zustande käme, die AFD.

Der ehemalige Berliner Oberstaats­anwalt Roman Reusch wurde von seiner Fraktion zum rechtspoli­tischen Sprecher bestimmt. Die AFD hatte Reusch in der vergangene­n Woche als Kandidaten für das Parlamenta­rische Kontrollgr­emium des Bundestage­s nominiert. Das Gremium überwacht die Arbeit der Geheimdien­ste. Reusch verfehlte im Plenum jedoch die erforderli­che Mehrheit. (dpa)

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