Erdogan hat seine Chance erkannt
Türkische Truppen rücken in Syrien ein
Als Kobanê noch von der ISIS erobert war, stellte das keinen Grund dar, in Syrien einzufallen und eine Pufferzone zu bilden. Es wurde sogar auf flüchtende Syrer geschossen. Die ISIS war das kleinere Übel und außerdem wollte man doch erst einmal abwarten, wer die militärische Oberhand gewinnt.
Man konnte und wollte nicht die muslimischen Brüder der ISIS bekämpfen, die grenznah mit Waffen, Logistik und Krankenbehandlungen versorgt wurden, denn sie waren das kleinere Übel. Nach dem Motto: Der Feind meines Feindes ist mein Freund. Die kurdische Miliz YPG hat sich als äußerst nützlich und kampfstark erwiesen im Bodenkampf gegen den Terrorstaat – für die USA, die Allianz und Assad. Ob das so bleibt ist zu bezweifeln, denn die Interessen der Regime bleiben undurchsichtig. Da spielt auch Syrien keine Ausnahme.
Deutsche Waffen spielen außerdem eine wichtige Rolle. Seien es die Panzer der Türken oder die Panzerabwehr Milan, die an die Kurden geliefert wurde. Der Alleingang eines Natomitglieds sollte eigentlich die Augen öffnen, ob die Türkei überhaupt noch ein Mitglied der Nato sein darf.
Erdogan zeigt eindeutig, dass er Europa und die USA düpiert. Seine Interessen sind nicht zu übersehen.
Günter Jocksch, Erfurt
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2018 überfallen deutsche Panzer mit türkischer Besatzung Syrien . 1914 und 1939 wurde halb Europa von deutschen Panzern mit deutscher Besatzung überfallen. Verlierer solcher Aggressionen sind immer die Soldaten, Gewinner ist in allen Fällen die deutsche Rüstungsindustrie.
Da kann man gespannt sein, welches Märchen Herr Gabriel(spd) dieses Mal erfindet,welche Rechtfertigung er für die Türkei hat?
Dieter Petermann, Stadtilm