Manipulation: Fußball-trio angeklagt
Osnabrücker hatten Erfurter kontaktiert
Osnabrück. Die drei Fußballprofis Marc Heider, Addy Menga und Tobias Willers müssen sich wegen versuchter Erpressung im Zusammenhang mit Spielmanipulation vor Gericht verantworten. Die drei waren zum Saisonende 2017/18 in die Schlagzeilen geraten, als der Fall des Drittligisten VFL Osnabrück bekannt wurde.
Die Staatsanwaltschaft wirft Heider, der immer noch beim VFL spielt, Menga und Willers vor, dass sie vor dem letzten Saisonspiel 2017/18 gegen den SC Paderborn Spieler von Werder Bremens U23 und von Rot-weiß Erfurt kontaktiert haben, um für einen Sieg Geld zu fordern. Paderborn steckte wie Werder und Erfurt im Abstiegskampf.
Das Sportgericht des Deutschen Fußball-bundes (DFB) hatte Willers wegen unsportlichen Verhaltens für drei Monate gesperrt. Heider und Menga wurden für jeweils vier Spiele gesperrt.
Hauptangeklagter vor dem Amtsgericht ist Willers, dem die Staatsanwaltschaft versuchte Erpressung in drei Fällen vorwirft. Bei Heider und Menga soll jeweils ein Fall verhandelt werden.
„Die Kontaktaufnahme sei mit dem Ziel der Spielmanipulation gegen einen Vermögensvorteil erfolgt“, teilte das Landgericht Osnabrück mit. „Es bestehe der Verdacht, dass die Angeklagten in Aussicht gestellt hätten, ohne entsprechende Gegenleistung keinen vollen Einsatz für den Sieg zu erbringen“, was für Bremen und Erfurt beträchtliche Nachteile hätte haben können. (sid)