Thüringer Allgemeine (Weimar)

Rot-weiß: Glücksgefü­hle und neue Hoffnung vor Rostock-spiel

Nach dem 3:1 gegen Magdeburg lobt Erfurts Trainer Emmerling die Einstellun­g seiner Mannschaft und Keeper Knoll

- Von Thomas Rudolph

Aus der Dunkelheit ins Licht: Elias Huth sorgte mit einem Konter für die Entscheidu­ng zugunsten der Erfurter. Erfurt. Schon am gestrigen Dienstag nahm Trainer Stefan Emmerling seine Jungs wieder in die Pflicht. Wenige Stunden nach dem überrasche­nden 3:1Erfolg über den Zweiten Magdeburg rückte bereits das Auswärtssp­iel bei Hansa Rostock (Samstag/14 Uhr) in den Vordergrun­d, während die Verantwort­lichen im Aufsichtsr­at und Präsidium händeringe­nd nach einer Lösung für die finanziell komplizier­te Lage suchten und zusammensa­ßen.

Da Emmerling und Co. darauf keinen Einfluss haben, aber natürlich hoffen, dass sich alles zum Guten wendet und so personelle Nachverpfl­ichtungen möglich sind, legten sie den Fokus ganz auf ihr Fachgebiet. Bedeutet: Eine schnelle Regenerati­on, gepaart mit dem Fokus und der Konzentrat­ion der letzten Trainingsw­ochen. Sie soll als Grundlage für einen möglichen Auswärtser­folg dienen.

Dabei treffen die Erfurter auf einen Gegner, der im Gegensatz zu ihnen unfreiwill­ig spielfrei war. Da der Platz in Großaspach durch Schneefäll­e nicht bespielbar war, wurde das Duell vier Stunden vor Beginn abgesagt – sehr zum Unmut der Rostocker. In Erfurt konnte dank der Hilfe vieler Fans, die den Platz vom Schnee befreiten, gespielt werden. Der Sieg gab Verantwort­lichen wie Anhängern recht.

„Wir haben einen Sieg eingefahre­n, das ist ein Vorteil für uns. Klar kann man sagen, die Rostocker sind ausgeruht. Aber ich habe keine Bedenken, dass wir nicht noch einmal so eine läuferisch­e Leistung abrufen können. Das ist ein Pflichtpro­gramm für die nächsten Wochen. Wir müssen immer an unsere Grenzen gehen“, blickte Emmerling bereits voraus. Im gesamten Verein sorgte der leidenscha­ftlich und mit Fortune erkämpfte Sieg über den Aufstiegsa­spiranten für Glücksgefü­hle. „Das haben wir uns ab dem 3. Januar erarbeitet. Als wir uns da getroffen haben, gab es zwei Optionen. Entweder wir gehen sang- und klanglos unter und graben uns ein oder wir versuchen alles. In Rostock müssen wir mindestens das Gleiche abrufen, um Punkte mitzunehme­n“, sagte Kapitän Jens Möckel. Emmerling ergänzte: „Wir mussten bereit sein, etwas zu verändern. Die Mannschaft hat immer mehr gemeinsam unternomme­n und gute Laune, obwohl das Training brutal hart war. Durch den Sieg haben wir Rot-weiß Erfurt wiederbele­bt. Du bekommst Sicherheit, der Glaube kehrt zurück.“

Auch bei Torwart-debütant Julian Knoll. Der 18-Jährige aus Hohenkirch­en (Landkreis Gotha) hatte in seinem ersten Pflichtspi­el mit guten Paraden seinen Anteil daran, dass Rotweiß im Spiel blieb und noch zum Sieg kam. „Es war super. Derby, Debüt, 3:1-Sieg – das ist einfach toll“, gab er sich bescheiden. Erst kurz vor dem Spiel hatte Emmerling ihn unterricht­et, dass er und nicht der zuletzt erkrankte Maximilian Engl im Tor den gesperrten Philipp Klewin ersetzen würde.

Knoll dankte es nach leichten Anlaufschw­ierigkeite­n mit starken Reflexen und genoss jede Sekunde. Als André Laurito das 2:1 erzielte, brachen auch bei ihm alle Dämme. „Das sind die Emotionen. Wir wurden super vorbereite­t“, so Knoll, der von Emmerling ein Lob bekam. „Er hat das bestätigt, was wir in den beiden Testspiele­n gesehen haben. Wir sind froh, dass wir drei gute Torhüter haben. Er hat seine Aufgaben bravourös gelöst, sich den Einsatz verdient.“Auch wenn in Rostock wohl Klewin wieder das Tor hüten wird, wurde Knoll um eine Erfahrung reicher, die er nie vergessen wird.

Wieder ins Training eingestieg­en sind mit Christophe­r Bieber und Alexander Ludwig zwei Spieler, die zuletzt kürzer traten und gegen Magdeburg nicht im Kader standen. Tobias Kraulich (Kapsel- und Bänderriss) fällt hingegen noch länger aus. Nicht nur deshalb hofft Emmerling auf positive Rückmeldun­g seitens der Führungseb­ene und des DFB. „Wir glauben schon, dass uns der ein oder andere Neuzugang noch gut tun würde.“

Weitere Fotos vom Spiel im Internet unter www. thueringer-allgemeine.de

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Foto: Sascha Fromm
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Sieger unter Siegern: Julian Knoll gab mit  Jahren sein Debüt im Erfurter Tor und zeigte gute Reflexe.

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