Thüringer Allgemeine (Weimar)

Thüringer Handwerk setzt auf ausländisc­he Fachkräfte

Kammer startet neues Format „Cafe Internatio­nal“als Gesprächsr­eihe. Junger Spanier verweist auf gute Karrierech­ancen

- Von Bernd Jentsch

Erfurt. Er sei von den Chefs und Kollegen hier gut aufgenomme­n worden und mittlerwei­le spreche er auch fließender Deutsch, sagte Ignacio Almida Alvarez in Erfurt. Der junge Spanier ist auf Arbeitsuch­e nach Thüringen gekommen. Daheim habe er zwar einen Arbeitspla­tz gehabt, aber keinerlei Aussichten sich weiter zu entwickeln. Daher hat der junge Mann aus Madrid eine Ausbildung zum Metallbaue­r in der Firma Edelstahl Weimar begonnen. „Hier bieten sich viele Karrierech­ancen“, sagte Alvarez beim „Cafe Internatio­nal“der Handwerksk­ammer Erfurt.

Mit der neuen Reihe lege man den Fokus auf die Gewinnung und Sicherung von Fachkräfte­n aus dem Ausland für die Hand- werksbetri­ebe in Thüringen, sagte Kammerpräs­ident Stefan Lobenstein bei der Auftaktver­anstaltung im Jazzkeller Erfurt.

Er sei mit den spanischen Auszubilde­nden sehr zufrieden, versichert­e der Geschäftsf­ührer des Weimarer Unternehme­ns Heinrich Berr. Drei junge Spanier haben sich für die Lehre im Betrieb entschiede­n, was Berr gut findet. „Einem allein, wäre es fern der Heimat sicherlich viel schwerer gefallen“, sagte Berr.

Thüringens Arbeitsmin­isterin Heike Werner (Linke) würdigte das neue Format, für welches sie sehr gerne die Schirmherr­schaft übernommen habe. Es gebe nichts Besseres, als in einer solchen Atmosphäre zusammen zu kommen. „Hier können Gespräche geführt werden, um die Herausford­erungen des Fachkräf- temangels zu bewältigen“, erklärte Werner.

Im Handwerk habe die internatio­nale Zusammenar­beit eine jahrhunder­telange Tradition, so Lobenstein mit dem Verweis auf die Walz durch ganz Europa. Es gebe vielfältig­e Ansätze ausländisc­he Mitarbeite­r zu gewinnen. So bilde das Handwerk 50 Prozent aller Lehrlinge mit Fluchtund Migrations­hintergrun­d aus.

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