Sturm weht Platten auf Bahnstrecke und lässt Baum auf Auto stürzen
Kurzes Sturmintermezzo im Landkreis: Bäume stürzen um und Dachplatten werden herumgeschleudert
Landkreis. Es war ein kurzes Intermezzo aus Sturm, dass da gestern über das Weimarer Land zog und doch hat es im gesamten Kreis und der Stadt Weimar zu mehreren Dutzend Polizei- und Feuerwehreinsätzen geführt.
Großes Glück hatten die Fahrgäste der regionalen Zugunternehmen, die durch das beherzte Eingreifen von Augenzeugen vermutlich einem Unfall entkommen sind. Nahe Kleinschwabhausen, an der Landstraße, war ein Stapel großer Dachplatten gelagert, die gegen den Wind nicht ausreichend gesichert waren.
Gegen 10 Uhr begann der Sturmwind, die etwa anderthalb mal zwei Meter großen Blechplatten fortzuwehen. Diese seien auch auf der nur wenige Dutzend Meter entfernten Bahnstrecke zwischen Jena und Weimar zum Liegen gekommen. Mitarbeiter einer Baufirma hätten die Lage sofort erkannt und die Platten von der Strecke weggezogen, erklärt Stadtbrandmeister Nico Schaffer, der mit der Freiwilligen Feuerwehr Magdala, 13 Kameraden und zwei Fahrzeugen im Einsatz war. Mit dem Bagger hätten die Arbeiter dann den Stapel Dachplatten gegen ein weiteres Fortwehen gesichert.
Während des Einsatzes seien drei Regionalzüge an der Einsatzstelle vorbeigefahren. Eine Streckensperrung, die die Feuerwehr beantragt hatte, sei aus unbekannter Ursache fehlgeschlagen, erklärt Nico Schaffer.
Auf Anfrage bei der Bundespolizei in Erfurt heißt es, dass nach ihren Informationen keine Gegenstände unmittelbar auf den Schienen gelegen hätten, der Zugverkehr deswegen habe uneingeschränkt weiterlaufen können. Der Bericht, der Marco Glöckner von der Leitstelle der Bundespolizei in Erfurt vorliegt, widerspreche den Schilderungen der Feuerwehr. „Das muss wohl ein ganzes Stück von der Bahnstrecke weggewesen sein“, so der Polizeihauptmeister gegenüber dieser Zeitung.
Definitiv großes Pech hatte ein Apoldaer Fahrzeugbesitzer. Gegen 10.45 Uhr riss der Sturm einen Baum auf einem Gartengrundstück an der Stobraer Straße um. Dieser blieb quer über der gesamten Fahrbahn liegen und begrub ein Auto unter sich. „Das Dach war eingedrückt, es könnte sich um einen wirtschaftlichen Totalschaden handeln“, erklärt Stadtbrandmeister Ingo Knobbe.
Die Tagesbereitschaft der Freiwilligen Feuerwehr Apolda war mit neun Kameraden zum Einsatzort ausgerückt und hatte bis 11.30 Uhr den Baum mit Kettensägen zerlegt. Der Betriebshof in Apolda nahm den entstandenen Grünschnitt entgegen und entsorgte diesen.
Nach Information der Rettungsleitstelle Weimarer Land musste in der Kreisstadt außerdem ein Stück Fußgängerweg am Ernst-thälmann-ring wegen herabgefallener Äste gesperrt werden. In Bad Berka fielen ferner Dachplatten auf die Straße, und zwischen Eberstedt und Darnstedt stürzte ein Baum auf die Fahrbahn. Die meisten Schäden seien zwischen 10 und 12 Uhr entstanden.
In Weimar war die Dingelstedter Straße am Theater gesperrt, weil Äste aus Bäumen brachen. Außerdem löste sich ein Stahlseil von einem Werbebanner am Goetheplatz. Die Feuerwehr beseitigte die Gefahrenquelle.