Thüringer Allgemeine (Weimar)

Taubert: Überschuss für Schuldenab­bau und Rücklage

Thüringen schließt 2018 mit dickem Finanzpols­ter ab. 130 Millionen Euro weniger für Personal ausgegeben als geplant

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Erfurt. Thüringen hat im vergangene­n Jahr fast 700 Millionen Euro weniger ausgegeben als eigentlich geplant. Das geht aus dem Jahresabsc­hluss der Landeskass­e hervor, den Finanzmini­sterin Heike Taubert (SPD) am Dienstag in Erfurt vorlegte. Die niedrigere­n Ausgaben unter anderem für die Gebietsref­orm, für Personal sowie für Zinsen sorgten vor allem dafür, dass das Land 2018 trotz geringerer Ein- nahmen aus Brüssel mit einem Überschuss von fast 416 Millionen Euro abschließe­n konnte. Taubert räumte ein, dass der Etat in einigen Bereichen relativ großzügig veranschla­gt wurde.

Für Personal wurden den Angaben zufolge 130 Millionen Euro weniger ausgegeben als vorgesehen – auch wegen der Probleme bei der Lehrereins­tellung. Bei der Gebietsref­orm, die mit Gemeindefu­sionen eine Nummer kleiner als geplant ausfiel, blieben 118 Millionen Euro übrig. Möglicherw­eise könnte das Geld aber noch eingesetzt werden, wenn sich Eisenach und der Wartburgkr­eis oder Suhl und der Kreis Schmalkald­en-meiningen doch noch auf Fusionen verständig­en sollten.

Auch bei Investitio­nen sei weniger ausgegeben worden als geplant. Taubert nannte als Grund unter anderem die geplante ge- meinsame Justizvoll­zugsanstal­t mit Sachsen, deren Bau noch nicht begonnen habe.

Den Haushaltsü­berschuss, bei dem Mehr- und Mindereinn­ahmen gegeneinan­der gerechnet wurden, will die Landesregi­erung für den Schuldenab­bau nutzen sowie für wirtschaft­lich schlechter­e Zeiten auf die hohe Kante legen. Laut Taubert sollen 265 Millionen Euro daraus in den Schuldenab­bau fließen. Die Landesregi­erung setze damit ihr Verspreche­n um, in ihrer fünfjährig­en Amtsperiod­e insgesamt eine Milliarde Euro an Landesschu­lden abzubauen.

Zudem sollen rund 151 Millionen Euro für schlechter­e Zeiten zurückgele­gt werden. Taubert verwies darauf, dass das Land entgegen seiner Planung 2018 nicht in die Schatulle mit den Rücklagen greifen musste. (dpa)

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