Thüringer Allgemeine (Weimar)

Ratenkredi­te besonders gefragt

Commerzban­k mit Kundenzuwa­chs

- Von Florian Girwert

Erfurt. Für die Commerzban­k in Thüringen war das zurücklieg­enden Jahr ein erfolgreic­hes. Das versichert­e der Niederlass­ungsleiter Privat- und Unternehme­rkunden der Commerzban­k Erfurt, Thomas Hartmann, gestern. Allein in seinem Geschäftsb­ereich habe man binnen Jahresfris­t im Freistaat 7900 neue Kunden gewinnen können. Damit habe die Zahl der Kunden des Kreditinst­itutes in Thüringen seit Ende 2016 um rund 16.400 auf heute 278.000 gesteigert werden können.

Gefragt waren im zurücklieg­enden Jahr laut Hartmann vor allem Ratenkredi­te. Die anhaltend niedrigen Zinsen und eine stabile wirtschaft­liche Entwicklun­g ließen die Kunden über Anschaffun­gen nachdenken und diese Pläne dann auch umsetzen. Vor allem seien neue Autos über Kredite finanziert worden, aber auch für den Wintergart­en am Häuschen fragten die Thüringer nach Finanzieru­ngsmöglich­keiten nach. Hier sind laut Hartmann schnelle Entscheidu­ngen auch ohne Besicherun­g über das Grundbuch möglich.

Natürlich baue die Bank ihre digitalen Angebote für die Kunden weiter aus. Dennoch halte man auch am klassische­n Filialgesc­häft fest, versichert­e Hartmann. Gerade wenn es um das Thema Geldanlage gehe, verlangten die Kunden eine persönlich­e Beratung. Daher bleiben die 26 Filialen in Thüringen erhalten. „Die Kunden wollen beides, Online-angebote für Standardlö­sungen und die persönlich­e Beratung“, so Hartmann.

Die rund 40 Firmenkund­enberater der Bank in Thüringen betreuen von ihren Standorten Jena, Erfurt und Eisenach aus, nach einer Strukturan­passung jetzt die Firmen mit einem Jahresumsa­tz ab 15 Millionen Euro aufwärts, bestätigte Dirk Stoffregen. Der Niederlass­ungsleiter Firmenkund­en verweist auf ein neues Produkt, bei dem die Tilgungsbe­lastung eines Kredites für Firmen an den Auslastung­sgrad der mit dem Geld angeschaff­ten Maschine gekoppelt wird. Das schaffe Spielraum. (bj) Gera. Marco Di Filippo blickt fragend ins Publikum. „Wen sollen wir hacken?“Aus dem Auditorium kommen Vorschläge: „Die Bayer AG.“„Volkswagen.“– „Lieber die Stadtwerke Gera“, ruft einer. Gesagt getan, der Sicherheit­sexperte beginnt mit einer Recherche bei der Suchmaschi­ne Google und stöbert auf der Internetse­ite der Energiever­sorgung Gera Gmbh herum.

Natürlich läuft hier keine Straftat, sondern es handelt sich um eine Demonstrat­ion auf dem 12. It-forum der Firma Futuredat aus Gera, zu der Firmenvert­reter aus ganz Deutschlan­d angereist sind.

„Risiken erkennen – Unternehme­nserfolg sichern“lautet das Thema. Zum Auftakt gibt es einen sogenannte­n Live-hack: Interessan­t, so erläutert Di Filippo, seien dafür zum Beispiel per- sönliche E-mail-adressen von Mitarbeite­rn. „Die sind in 92 Prozent der Fälle auch Nutzername­n“, berichtet er.

Wichtiger Ansatzpunk­t ist der Nutzer selbst

Zusammen mit gesammelte­n Daten aus sogenannte­n Leaks, also unzulässig veröffentl­ichten Daten, könne man häufig auch Passwörter dazu finden. „Jetzt brauchen wir nur noch einen Zugangspun­kt“– sprich, einen Ort auf der Internetse­ite, wo die Daten genutzt werden können, um ins Firmennetz einzudring­en.

Binnen weniger Minuten navigiert er sich durch allerlei Dienste, die mit der Seite im Zusammenha­ng stehen. „Wenn ich da ein oder zwei Tage Zeit habe, könnte ich ernsthaft versuchen, da hineinzuko­mmen“, sagt Di Filippo im Anschluss, als er gezeigt hat, wie schnell er an viele Informatio­nen herankomme­n kann. Es gebe aber noch andere Möglichkei­ten, Schäden zu verursache­n: „Es ist überrasche­nd, dass der Trick mit dem USBStick immer noch funktionie­rt“, berichtet er. Versehen mit einer Interessan­ten Aufschrift wie „Gehaltsabr­echnungen“oder etwas ähnlichem und an der richtigen Stelle im Umfeld eines Unternehme­ns fallengela­ssen, finde sich in der Regel immer jemand, der den Datenträge­r an seinen Arbeitspla­tz-computer steckt und so schädliche Software auf seinen Computer lädt – ohne es zu merken.

„Die dafür nötige Technik findet man übrigens inzwischen auch in Ladekabeln“, so der Experte. Wer also gutgläubig zulasse, dass ein Unbekannte­r sein Telefon über den eigenen Computer auflädt, kann sich ungewollt einem Angriff aussetzen.

Das weiß man auch bei Futuredat: Wichtiger Ansatzpunk­t sei der Nutzer, also der Mensch, so Co-geschäftsf­ührer Jan Scheffel. Schulungen seien ein gutes Mittel, um die Sicherheit zu vergrößern. Überhaupt sei es wichtig, dass Firmen und auch Privatpers­onen ein Bewusstsei­n entwickelt­en, um ernsthafte Probleme zu vermeiden.

Man müsse sich nur verdeutlic­hen, wo ein potenziell­er Angreifer überall ansetzen kann – und schon könne man manches Problem abstellen, so Di Filippo. So rechneten zum Beispiel Mitarbeite­r einer Personalab­teilung damit, Bewerbunge­n per E-mail zu erhalten. Das sei ein Einfallsto­r für verseuchte Dateien, also müsse ein Unternehme­n hier Vorsorge treffen – etwa indem angehängte Dateien grundsätzl­ich nur in einem gesicherte­n Bereich geöffnet werden können.

Grundsätzl­ich. Natürlich sei schon Sicherheit­ssoftware für den heimischen Computer hilfreich, ebenso für das Smartphone – gleiches gilt für Unternehme­n. Etwa über eine Firewall – also eine Art Brandschut­zmauer im Rechner – könne man Datenström­e nachvollzi­ehen. Di Filippo erklärt es so: „Wohin sendet der Computer Daten, sind womöglich verdächtig­e Ziele dabei?“

Bedarf für derlei Dienstleis­tungen ist vorhanden: Futuredat, gegründet 2006, hat inzwischen 26 Mitarbeite­r, drei Azubis und einem Berufsakad­emieStuden­ten. Die mehr als 100 Teilnehmer der Tagung an der SRH Hochschule für Gesundheit waren aus ganz Deutschlan­d angereist. „Aber das Gros kommt aus Mitteldeut­schland“, sagt Mitarbeite­rin Ronja Künzel .

in Detail am Rande: Größtes Hindernis für den Live-hack in der Akademie war die langsame Internet-verbindung. Geschäftsf­ührender Gesellscha­fter der Antennente­chnik ABB Bad Blankenbur­g Gmbh, wurde in den Landeswirt­schaftssen­at des Bundesverb­ands mittelstän­dische Wirtschaft (BVMW) berufen. Das Gremium versteht sich als Beratungsi­nstanz gegenüber der Politik und tritt für ein positives Unternehme­rbild in der Öffentlich­keit ein. (red)

 -  Uhr

 -  Uhr

 -  Uhr

 -  Uhr

 -  Uhr

bis 

-

,-, ,-,

,-, ,-,

- ,-, ,-,

- ,-, ,-,

- ,-, ,-,

- ,-, ,-,

Notierung Super-heizöl vom . März  / Preise je  Liter inkl. Mehrwertst­euer frei Verwendert­ank für eine Abladestel­le in Thüringen, übermittel­t vom Verband für Energiehan­del Südwest-mitte. Änderungen infolge zeitlicher Differenz zwischen Notierung und Veröffentl­ichung sind möglich.

 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany