Chefdiplomat mit großem Herzen
Der frühere Außenminister Klaus Kinkel ist im Alter von 82 Jahren gestorben
Berlin. Seine 82 Jahre sah man ihm nicht an, bis ins hohe Alter war Klaus Kinkel agil. Spielte Tennis, ging bis vor einigen Monaten noch jeden zweiten Tag joggen. Am Montag ist er nach schwerer Krankheit gestorben. Er ist der vierte frühere Außenminister und FDP-CHEF, der binnen drei Jahren verstorben ist, nach Walter Scheel, Guido Wesselbst als Diplomat seine offene, terwelle und Hans-dietrich direkte schwäbisch-rabauzige Art.genscher.
Kinkel war ein SpitzenbeamAn Genschers Seite startete ter, der unvermittelt an die Spitder Schwabe durch, erst als perze des Staates katapultiert wursönlicher Referent und Büroleide. Mit der Politik, der Parteiter im Innenministerium, dann politik zumal, hat er immer wieLeiter des Planungsstabes im der gefremdelt: mit ihren Außenministerium. ZwischenRitualen, der Terminhatz und durch war Kinkel Präsident des den Zwängen. Er bewahrte sich Bundesnachrichtendienstes. Über seine Zeit beim Geheimdienst erzählte er gern Anekdoten, unter anderem, wie er in Pullach anwies, im Zwinger der Wachhunde eine Fußbodenheizung aufzubauen, weil ihm die Tiere leidtaten, die sich die Pfoten abfroren. Kinkel fühlte sich zwar Genschers Partei, der FDP, verbunden, aber zur Wahrheit gehörte, dass er 1991 schon Justizminister war – seine erfolgreichste Zeit –, als er der Partei beitrat. Nur zwei Jahre später war er auch ihr Vorsitzender, sein mit Abstand glücklosestes Amt, das er nur zwei Jahre lang innehielt. Das Schlusskapitel war unschön: Kinkel wurde auf einem Parteitag in Gera auf offener Bühne ausgelacht.
1992 wurde er Außenminister und blieb es bis zum Ende der Koalition mit der Union im Jahr 1998. Kinkel hatte keine leichte Aufgabe. Er musste an der Seite von zwei epochalen Figuren irgendwie bestehen, Genscher und dem damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU). Die Außenpolitik im gerade wiedervereinten Deutschland musste neu austariert werden, und im Innern gestaltete sich die Einheit schwerer als erhofft.
Weit über die FDP hinaus wurde der Schwabe auch nach seinem Ausscheiden aus der Politik geschätzt und respektiert. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die ihn als junge Familien- und Umweltministerin im Kabinett erlebte, trauert „um einen treuen Weggefährten aus der Zeit nach der deutschen Wiedervereinigung“.