Thüringer Allgemeine (Weimar)

Wenn eine Straße reden könnte

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„Beale Street“ist der neue Streifen von Barry Jenkins, dem Regisseur des oscarprämi­erten Films „Moonlight“. Der Film erzählt eine berührende Liebesgesc­hichte im Amerika der er-jahre. Die -jährige Tish (Kiki Layne) und ihr Verlobter Alonzo, genannt Fonny (Stephan James), kämpfen mit dem Alltagsras­sismus dieser Zeit. Das ärmliche Paar lebt im New Yorker Stadtteil Harlem. Eines Tages wird Fonny festgenom- men. Er soll eine Puertorika­nerin vergewalti­gt haben. Obwohl er zur Tatzeit nicht vor Ort war, kommt Fonny ins Gefängnis. Hinter dem Komplott steckt ein weißer Polizist, der seine Macht nutzt, um mit Fonny eine Rechnung zu begleichen. Tish, die ein Kind von Fonny erwartet, bemüht sich, seine Unschuld zu beweisen. Ihren Geliebten sieht sie nur noch durch eine Glasscheib­e zur Besuchszei­t im Gefängnis.

Der Film schildert die Ereignisse aus Tishs Sicht in einer Mischung aus Romantik und Zorn. Die Beale Street liegt nicht in New York, sondern in Memphis im Us-bundesstaa­t Tennessee. Dort spielten Blues-größen wie Louis Armstrong und B. B. King und gaben so schwarzer Musik eine Heimat in Amerika. „Jeder in Amerika geborene Schwarze ist in der Beale Street geboren, ob in Jackson, Mississipp­i, oder in Harlem in New York: Die Beale Street ist unser Erbe,“sagt James Baldwin. Er hat den Roman geschriebe­n, den Barry Jenkins in ein Meisterwer­k atmosphäri­schen Erzählens übertragen hat. (USA,  Minuten)

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