Mehr Licht – oder nicht?
Stadt weist Kritik an mangelnder Beleuchtung auf dem Ausweich-spielplatz hinter dem Mon Ami zurück
Weimar. Müssen Spielplätze in Weimar gerade im Winter, wenn es früh dunkel wird, beleuchtet sein? Diese Frage eines Vaters aus der Innenstadt, der beim Interims-spielplatz am Frankeschen Hof die seiner Meinung nach mangelhafte Beleuchtung als Unfallquelle für Kinder kritisiert, beantwortet die Stadt mit einem deutlichen „Nein!“.
Es sei auf keinem der städtischen Spielplätze extra eine Beleuchtung installiert, hieß es auf Anfrage unserer Zeitung aus dem Rathaus. Bisweilen seien jedoch in der Nähe Lampen vorhanden, die entlang der öffentlichen Fußwege beziehungsweise Straßen stehen und gegebenenfalls auch Licht auf die angrenzenden Spielflächen werfen.
Konkret auf das Beispiel des Spielplatzes hinter dem Mon Ami bezogen, verweist die Stadtverwaltung darauf, dass der Zugang extra in den Bereich gelegt wurde, wo ohnehin zwei Leuchten stehen, „die auch in Betrieb sind und funktionieren“, heißt es weiter. Dafür wurde auch ein Stück der alten Umfassungsmauer des Areals an einer Stelle entfernt, wo sich in direkter Näher eine der beiden genannten Leuchten befindet. Somit sei zumindest der unmittelbare Zugang zum Spielplatz beleuchtet. Die zweite Leuchte steht – von dort aus gesehen – in Höhe des hinteren Bereichs des kleinen Amphitheaters.
Der Durchgang vom Goetheplatz zur Kleinen Teichgasse, an dem der Spielplatz liegt, ist laut Stadt trotz einer vorhandenen Lampe an einer Häuserwand auf der Kasseturm-seite nicht beleuchtet. Das haben Passanten gegenüber unserer Zeitung ebenso kritisiert. Eine Beleuchtung dort sei auch nicht vorgesehen und später „abhängig von einer zukünftigen Gestaltung des Gesamtareals“, so die Auskunft der Stadtverwaltung.
Den langjährigen Erfahrungen der Spielplatz-experten in der Weimarer Stadtverwaltung zufolge würden Kleinkinderspielplätze wie der am Mon Ami in aller Regel nur bis zum Einbruch der Dunkelheit genutzt, zumal vor allem in den Wintermonaten zur Dunkelheit auch noch Kälte hinzukomme. Vom Frühjahr bis weit in den Herbst hinein seit eine ausreichende natürliche Beleuchtung bis in die Abendzeit gegeben, heißt er weiter erläuternd aus der Stadtverwaltung. „Es obliegt letztlich aber der Entscheidung der jeweiligen Aufsichtspersonen, ob sie ihren Kindern den Aufenthalt auf dem Spielplatz auch nach Einbruch der Dunkelheit gestatten möchten“, schließt die Stellungnahme der Stadt.
Während der Kritiker Spielplatzbesuche auch gerne in den Abendstunden unternimmt, ergab eine kleine Umfrage vor Ort hinter dem Mon Ami, dass andere Eltern eine Beleuchtung ebenso nicht für notwendig halten. Zu wünschen übrig – so eine andere Meinung – lasse jedoch die Sauberkeit im Umfeld. Zumal mit zunehmender Wärme das Amphitheater wieder beliebter nächtlicher Treffpunkt werde.