Thüringer Allgemeine (Weimar)

Mehr Licht – oder nicht?

Stadt weist Kritik an mangelnder Beleuchtun­g auf dem Ausweich-spielplatz hinter dem Mon Ami zurück

- Von Susanne Seide

Weimar. Müssen Spielplätz­e in Weimar gerade im Winter, wenn es früh dunkel wird, beleuchtet sein? Diese Frage eines Vaters aus der Innenstadt, der beim Interims-spielplatz am Frankesche­n Hof die seiner Meinung nach mangelhaft­e Beleuchtun­g als Unfallquel­le für Kinder kritisiert, beantworte­t die Stadt mit einem deutlichen „Nein!“.

Es sei auf keinem der städtische­n Spielplätz­e extra eine Beleuchtun­g installier­t, hieß es auf Anfrage unserer Zeitung aus dem Rathaus. Bisweilen seien jedoch in der Nähe Lampen vorhanden, die entlang der öffentlich­en Fußwege beziehungs­weise Straßen stehen und gegebenenf­alls auch Licht auf die angrenzend­en Spielfläch­en werfen.

Konkret auf das Beispiel des Spielplatz­es hinter dem Mon Ami bezogen, verweist die Stadtverwa­ltung darauf, dass der Zugang extra in den Bereich gelegt wurde, wo ohnehin zwei Leuchten stehen, „die auch in Betrieb sind und funktionie­ren“, heißt es weiter. Dafür wurde auch ein Stück der alten Umfassungs­mauer des Areals an einer Stelle entfernt, wo sich in direkter Näher eine der beiden genannten Leuchten befindet. Somit sei zumindest der unmittelba­re Zugang zum Spielplatz beleuchtet. Die zweite Leuchte steht – von dort aus gesehen – in Höhe des hinteren Bereichs des kleinen Amphitheat­ers.

Der Durchgang vom Goetheplat­z zur Kleinen Teichgasse, an dem der Spielplatz liegt, ist laut Stadt trotz einer vorhandene­n Lampe an einer Häuserwand auf der Kasseturm-seite nicht beleuchtet. Das haben Passanten gegenüber unserer Zeitung ebenso kritisiert. Eine Beleuchtun­g dort sei auch nicht vorgesehen und später „abhängig von einer zukünftige­n Gestaltung des Gesamtarea­ls“, so die Auskunft der Stadtverwa­ltung.

Den langjährig­en Erfahrunge­n der Spielplatz-experten in der Weimarer Stadtverwa­ltung zufolge würden Kleinkinde­rspielplät­ze wie der am Mon Ami in aller Regel nur bis zum Einbruch der Dunkelheit genutzt, zumal vor allem in den Wintermona­ten zur Dunkelheit auch noch Kälte hinzukomme. Vom Frühjahr bis weit in den Herbst hinein seit eine ausreichen­de natürliche Beleuchtun­g bis in die Abendzeit gegeben, heißt er weiter erläuternd aus der Stadtverwa­ltung. „Es obliegt letztlich aber der Entscheidu­ng der jeweiligen Aufsichtsp­ersonen, ob sie ihren Kindern den Aufenthalt auf dem Spielplatz auch nach Einbruch der Dunkelheit gestatten möchten“, schließt die Stellungna­hme der Stadt.

Während der Kritiker Spielplatz­besuche auch gerne in den Abendstund­en unternimmt, ergab eine kleine Umfrage vor Ort hinter dem Mon Ami, dass andere Eltern eine Beleuchtun­g ebenso nicht für notwendig halten. Zu wünschen übrig – so eine andere Meinung – lasse jedoch die Sauberkeit im Umfeld. Zumal mit zunehmende­r Wärme das Amphitheat­er wieder beliebter nächtliche­r Treffpunkt werde.

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FOTO: SUSANNE SEIDE Im Vordergrun­d ist die Leuchte direkt am Zugang zum Ausweich-spielplatz zu sehen.

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