Zeitfaktor schlägt Größe
Bad Berkaer Stadtrat löst ein Flurstück aus dem Bebauungsplan des künftigen Wohngebietes „Am Sandwege“
Bad Berka. Das künftige Wohngebiet „Am Sandwege“auf dem Gelände der ehemaligen Hühnerfarm in Bad Berka ist kleiner geworden: Der Stadtrat stimmte am Montagabend einer zweiten Änderung zum Bebauungsplan für das Areal zu, das sich am westlichen Stadtrand zwischen der Tiefengrubener Straße und dem Steingraben erstreckt. Geändert wurden damit die Umringsgrenzen: Ein 3631 Quadratmeter großes Flurstück gehört nun nicht mehr zum Geltungsbereich des Planes.
Die Stadträte hatten den entsprechenden Tagesordnungspunkt noch zu Beginn der Sitzung vom öffentlichen in den nichtöffentlichen Teil der Sitzung verlegt, da in der Diskussion auch Namen von Grundstückseigentümern zur Sprache kommen sollten. Der Stadtrat hatte in seiner Februar-sitzung einen Umlegungs-ausschuss gebildet, der dafür sorgen soll, dass die Stadt rechtssicher an das nötige Bauland kommt. „Der Ausschuss soll seine Arbeit aufnehmen, wir wollen so schnell wie möglich Fakten schaffen“, sagte Bürgermeister Michael Jahn (CDU). „Und dazu benötigen wir einen Bebauungsplan mit sinnvollen Umringsgrenzen.“
Mit einem Teil der privaten Grundstückseigentümer sei die Stadt schon einig, heißt es in der Begründung der Vorlage. Diese seien bereit, einem Flächentauschverfahren, der sogenannten „förmlichen Umlegung“, zuzustimmen. Einen schmalen Streifen jedoch im östlichen Teil des Areals, unmittelbar hinter den Häusern an der Tiefengrubener Straße, will der Besitzer nicht hergeben. Nach seinen Angaben wachsen dort rund 1500 Nadelbäume. „Schweren Herzens“habe er deshalb nun die Variante vorgeschlagen, so Bürgermeister Jahn, das Grundstück aus dem Projekt herauszunehmen und die Plangrenzen neu zu definieren. „Es geht vor allem um Zeit“, betont das Stadtoberhaupt. „Ohne dieses Flurstück kommen wir schneller voran. Schließlich gibt es schon über 60 Kaufinteressenten für Bauland in diesem Gebiet, die wollen wir nicht länger warten lassen als unbedingt nötig.“
Der Stadtrat beschloss zudem die Aufnahme eines Darlehens über 428.000 Euro als letzten Baustein in der Finanzierung eines Neubaus in der Solesmeser Straße. Dort errichtet der Eigenbetrieb Kommunale Wohnungen (EKW) seit April 2018 ein Mehrfamilienhaus mit 16 Wohnungen. Richtfest war am 19. Dezember. Insgesamt kostet das Projekt knapp 3,6 Millionen Euro. Der Beschluss vom Montag ermächtigte Bürgermeister Jahn, für die 428.000 Euro am gestrigen Dienstag aus den Angeboten mehrerer Banken das günstigste auszuwählen. Den Zuschlag bekam die Thüringer Aufbaubank für ein Annuitätendarlehen mit 20 Jahren Laufzeit und 1,168 Prozent Zinssatz.