Thüringer Allgemeine (Weimar)

Sterben jetzt die Witze aus?

Spöttische­r Einwurf über eine Realsatire

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Zu „Irritation­en beim Karneval“vom Montag:

Die SPD kritisiert­e Kramp-karrenbaue­r, weil sie einige witzige Bemerkunge­n in einer Fastnachts­rede über intersexue­lle Menschen gemacht hatte. Liebe SPD, wir erklären Euch das gern mal ausführlic­her:

Witze werden über alles und jeden gemacht, z.b. über Ärzte, Lehrer, Krankensch­western, Bauarbeite­r, Architekte­n. Das wären die verschiede­nen Berufsgrup­pen. Über Häschen, Hund, Katze, Maus, Nacktschne­cken. Das wären die Tiere. Über Blondgeloc­kte, Schwarzhaa­rige, Dicke, Dünne, Dumme, Schlaue. Das sind verschiede­ne Menschen. Über Außerirdis­che. Das sind eher und himmlische Lebensform­en.

Zu Ddr-zeiten gab es zahlreiche politische Witze, die zählen bei den Experten zu den besten. Im Hier und Jetzt gibt es keine Politikerw­itze mehr, weil alles wahr ist, kein Witz! Das ist die Kategorie: der ausgestorb­ene Witz .

Dann gab es bisher zwei Geschlecht­ertypen, Frau und Mann, über die und deren Verhalten gibt es wohl die meisten Witze. So viel zur Aufklärung!

Jetzt ergeben sich für mich ehrliche Fragen:

Weshalb sollten in der Karnevalsz­eit und überhaupt keine Witze auch über intersexue­lle Menschen gemacht werden? Weshalb sind Sie so kleinkarie­rt? Wollen Sie alles glattbügel­n, alles was ein bisschen übersteht weghobeln, aber nur nach ihrer Maßgeblich­keit ?

Frank Ziegler, Erfurt

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