Thüringer Allgemeine (Weimar)

„Es gab viele schöne Momente“

Mit Frank Ihl, der im Sommer als Trainer bei den Handballer­n des HSV Apolda aufhört

- Von Christian Albrecht

Apolda. Überraschu­ng in der Glockensta­dt. Der HSV Apolda gab am Montagaben­d über die sozialen Netzwerke bekannt, dass Trainer Frank Ihl und der Verein sich im Sommer trennen werden. Wir sprachen mit dem Coach über diese Entscheidu­ng, die vergangene­n fünf Jahre und wie aktuell die Chancen auf den Klassenerh­alt stehen.

Herr Ihl, warum verlassen sie nach der Saison den Verein? Ich habe bereits im Januar mit Präsident Patrick Schatz ein langes Gespräch geführt. Mein Akku scheint nach den fast fünf Jahren irgendwie leer und da habe ich dem Verein diesen Schritt angeboten. Und so haben wir uns einvernehm­lich und sehr vernünftig entschloss­en, dass ich Apolda den Rücken kehre und die Verantwort­lichen jetzt genügend Zeit haben, um einen Nachfolger zu finden, dem ich auf diesem Weg schon mal viel Erfolg wünsche.

Aber arbeiten Sie nicht auch in der Halle am Sportpark?

Ja. Jedoch endet mein Vertrag dort Ende Juni und so passt es ganz gut. Für mich hätte es auch keinen Sinn gemacht, nur wegen des Jobs zwischen meinem Wohnort Bad Blankenbur­g und Apolda zu pendeln.

Was war eigentlich Ihr schönster Moment beim HSV Apolda?

Da gibt es viele schöne Erlebnis- se. Der Aufstieg im ersten Jahr war etwas Besonderes, aber auch die beiden Halbfinals im Amateurpok­al, auch wenn es jeweils nicht zum Einzug ins Finale reichte. Sehr emotional war das Benefizspi­el für Leni, wo man wunderschö­n sehen konnte, was möglich ist, wenn Menschen für andere Menschen etwas erreichen wollen. Da musste ich auch die ein oder andere Träne verdrücken.

Und jetzt wollen Sie mit dem Klassenerh­alt noch einen Erfolg draufpacke­n? Ursprüngli­ch hatte ich ja gehofft, dass es in dieser Saison nicht nur gegen den Abstieg geht, aber so ist es nun mal aus verschiede­nen Gründen. Ich werde in den letzten sieben Spie- len natürlich alles geben, um die Liga zu halten. Das wäre für den Verein einfach enorm wichtig.

Wie stehen die Chancen dafür?

Ich denke ganz gut. Von den letzten sieben Partien spielen wir fünf in eigener Halle, größtentei­ls auch gegen Teams aus der unteren Tabellenre­gion. Acht Punkte wollen wir mindestens noch holen und vermutlich werden die dann reichen. Ein einstellig­er Tabellenpl­atz wäre das Sahnehäubc­hen, ist aber nicht ganz so wichtig.

Als nächstes fahren Sie am kommenden Samstag nach Köthen. Ist da was möglich?

Dort hängen die Trauben hoch, das wissen wir. Aber wir haben das Hinspiel gewonnen und geben die Punkte nicht einfach so her. Neben unserer guten Abwehr sind wir auch im Angriff nun gut aufgestell­t. Wir müssen es nur mal schaffen die Fehler abzustelle­n. Wenn das gelingt, können wir jedes Team in dieser Liga schlagen.

Gibt es denn schon Zukunftspl­äne?

Nein. Dafür ist die Sache noch viel zu frisch. Aber mein Telefon klingelt heute schon häufiger als sonst. Mal sehen, was sich im Sommer dann ergibt. Aktuell gilt aber mein Fokus nur dem HSV Apolda. Das bin ich dem Verein schuldig. Hier habe ich viel Herzblut reingestec­kt und mein Engagement soll nicht mit einem Abstieg enden.

 ?? FOTO: CHRISTIAN ALBRECHT ?? Frank Ihl wird den HSV Apolda im Sommer nach fünf Jahren verlassen. Zusammen mit der ersten Männermann­schaft war er in die Mitteldeut­sche Oberliga aufgestieg­en und hatte dort in den vergangene­n Jahren immer den Klassenerh­alt mit dem Team geschafft.
FOTO: CHRISTIAN ALBRECHT Frank Ihl wird den HSV Apolda im Sommer nach fünf Jahren verlassen. Zusammen mit der ersten Männermann­schaft war er in die Mitteldeut­sche Oberliga aufgestieg­en und hatte dort in den vergangene­n Jahren immer den Klassenerh­alt mit dem Team geschafft.

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