Thüringer Allgemeine (Weimar)

Hey stellt Bedingunge­n für Koalition

Spd-fraktionsc­hef will Rot-rot-grün nur fortsetzen, wenn Verfassung­sschutz ausgebaut wird

- Von Martin Debes

Erfurt. Die Landes-spd soll das rot-rot-grüne Bündnis in Thüringen nur fortsetzen, wenn Linke und Grüne mit einem Ausbau des Landesamts für Verfassung­sschutz einverstan­den seien. Das forderte der Vorsitzend­e der Spd-fraktion im Landtag, Matthias Hey.

„Meiner Meinung nach sollte die SPD keinen Koalitions­vertrag ohne ein klares Bekenntnis zum Landesamt für Verfassung­sschutz unterschre­iben“, sagte er der Thüringer Allgemeine­n. Dazu gehöre auch, dass „die Behörde personell und materiell ordentlich ausgestatt­et sei. „Wir lassen das Amt nicht aushöhlen, auch nicht von lieb gewonnenen Koalitions­part- nern“, erklärte Hey im Interview. „Das Theater um den Verfassung­sschutz muss endlich aufhören.“Thüringen brauche gute Leute und Experten für die Gefahrenab­wehr, ob sie nun von politische­n Extremiste­n, religiösen Fanatikern oder der Internetkr­iminellen ausgehe.

Der Fraktionsc­hef bekräftigt­e, dass die SPD in Thüringen die Koalition mit Linken und Grünen fortsetzen wolle. Gleichzeit­ige werde man nach der Wahl als eigenständ­ige Partei mit allen in Landtag befindlich­en Parteien außer der AFD reden.

Falls es zu einer Koalition mit der CDU komme, werde nichts von den unter Rot-rot-grün durchgeset­zten Gesetzesän­derungen zurückgeno­mmen. Hey: „Ob also nun kostenlose­r Kin- dergarten, neuer Feiertag oder Mindestloh­n für öffentlich­e Aufträge: Nichts von dem, was wir in den vergangene­n vier Jahren auch gegen die Union durchgeset­zt haben, würde unter irgendeine­r Regierung mit sozialdemo­kratischer Beteiligun­g rückabgewi­ckelt.“Das gelte auch für das geplante Paritätsge­setz, das dafür sorgen soll, dass künftig die Hälfte des Parlaments weiblich ist. „Wenn die CDU das für verfassung­swidrig hält, soll sie dagegen klagen“, sagte Matthias Hey. „Die SPD wird sich jedenfalls, falls sie auch der nächsten Regierung angehören sollte, nicht an einer Rücknahme beteiligen, sondern respektvol­l auf ein mögliches Urteil durch die Verfassung­srichter warten.“

Auch Ansage an Union

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ARCHIV-FOTO: S. GOLLNOW/DPA Spd-fraktionsc­hef Matthias Hey.

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