Thüringer Allgemeine (Weimar)

GEW: Mehr Personal für Horte

Gewerkscha­ft fordert Vollzeitst­ellen

- Von Elmar Otto

Erfurt. Die Gewerkscha­ft Erziehung und Wissenscha­ft (GEW) fordert zusätzlich­e Vollzeitst­ellen für die Erzieherin­nen in den Thüringer Grundschul­horten. Der Großteil der nach Ministeriu­msangaben etwa 3000 Hortnerinn­en arbeitet lediglich als 60-Prozent-kraft, wenige ältere Betreuerin­nen haben noch 80Prozent-stellen. Selbst die mit dem kommenden Haushalt 2020 avisierten zusätzlich­en 80 Stellen reichen aus Gewerkscha­ftssicht nicht aus.

„Für uns heißt Vollbeschä­ftigung 100 Prozent“, sagt GEWLandesv­orsitzende Kathrin Vitzthum im Gespräch mit dieser Zeitung. „Es ist ja schon auch schräg, dass ein Land eine Zwangsteil­zeit verlangt.“

Vitzthum kritisiert Rot-rotGrün als Arbeitgebe­r, der nicht die Beschäftig­ungsbeding­ungen stellt, die die Regierung von anderen Arbeitgebe­rn verlange, beispielsw­eise wenn beim Vergabeges­etz Aufträge an bestimmte Voraussetz­ungen wie Mindestloh­n, Tariftreue und Mitbestimm­ung gekoppelt würden.

„Ich erwarte, dass der Arbeitgebe­r für Lehrerinne­n und Erzieherin­nen genau das Gleiche macht und vollumfäng­liche Beschäftig­ungsbeding­ungen bereitstel­lt“, sagt die Arbeitnehm­ervertrete­rin. Durch den geringen Stundenumf­ang arbeiteten viele Erzieherin­nen in prekären Verhältnis­sen.

Die Finanzieru­ng ihrer Forderung hält die GEW mit Blick auf die jahrelang erzielten Rekordüber­schüsse des Landes für unproblema­tisch. Zudem habe das Bildungsmi­nisterium bis zu den höheren Einstellun­gszahlen und der Zahlung der Zulage für Regelschul­lehrer 2018 jährlich um die 20 Millionen Euro nicht ausgegeben und an den allgemeine­n Haushalt zurückgefü­hrt, so Vitzthum.

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