Küchenarbeit unter Wasser
Manche Sachen macht man einfach ungern, weil sie so kompliziert sind. Oder aufwendig. Oder eine ziemliche Sauerei in der Küche hinterlassen. Etwa einen Karpfen schlachten – ich habe noch das Bild der verängstigten Silvester-gäste vor Augen, als mein Vater versuchte, Jonathan (der zuvor tagelang in der Badewanne schwamm) zu betäuben. Und das ist 40 Jahre her.
Oder eine Kokosnuss öffnen – ohne dass die begehrte Milch über Tisch und Hose spritzt.
Auch das Herauslösen der saftigen Kerne aus einem Granatapfel gehört zu den eher unangenehmen Tätigkeiten, zumal sich der rote Saft hartnäckig auf Hemden, Handtüchern und Schneidbrettchen hält. Allerdings – wie für fast alles gibt es auch dafür einen Tipp: Die hartschaligen Früchte unter Wasser aufschneiden, aufbrechen und die Kerne auslösen. Sie gehen spritzlos unter, während die weißen Häutchen auf dem Wasser schwimmen und mühelos abgefischt werden können. Die Kerne werde einfach abgesiebt und verleihen süßen wie herzhaften Gerichten diesen pikanten, orientalischen Geschmack, süß und herb zugleich. Mit Orange harmonieren sie super, ob auf der entsprechenden Torte oder im Chicorée-salat, dem die süße Südfrucht die bittere Note nimmt. Auch der sahnigen Kaninchen-soße verleihen sie einen pfiffigen Geschmack.
Ich bevorzuge allerdings küchenfertige Kaninchen. Die Hoppeltiere sollen ja genauso hartnäckig sein wie Karpfen.