Thüringer Allgemeine (Weimar)

Wärmebilde­r für den Klimaschut­z

Thermograp­hie-rundgänge in Weimar decken energetisc­he Schwachste­llen an Gebäuden auf. Energieexp­erten informiere

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Weimar. Möglichen Ursachen von Schwachste­llen mit hohen Wärmeverlu­sten auf der Spur waren Hausbesitz­er aus Oberweimar/ehringsdor­f und Schöndorf. Ausgerüste­t mit einer Wärmebildk­amera, schauten jeweils etwa 20 Leute gebannt, was das Infrarotme­ssverfahre­n zu Tage brachte. „Wir als Stadt fühlen uns den Klimaschut­zzielen des Landes und Bundes verpflicht­et und haben daher auch ein eigenes Klimaschut­zkonzept mit ambitionie­rten Zielen. Ein besonders wichtiger Sektor ist dabei der private Gebäudebes­tand, der für einen Großteil der Treibhausg­asemission­en in Weimar verantwort­lich ist“, betonte bei den beiden Rundgängen die zuständige Beigeordne­te, Claudia Kolb. Beteiligt waren zudem Karsten Tanz und Peter Schmöger, Energieber­ater der Verbrauche­rzentrale Thüringen, Andreas Skrypietz und Peter Moser (Deutsche Bundesstif­tung Umwelt) und Weimars Klimaschut­zbeauftrag­ter, Tobias Keppler.

Heizungsni­schen, Rollladenk­ästen und auskragend­e Betoneleme­nte seien typische Gründe für Energiever­luste, erläuterte­n die Experten. Zudem entziehe ein ungedämmte­r Keller dem Erdgeschos­s Wärme und leite sie nach außen, was zum Effekt der Fußkälte führe. Erste Abhilfe schaffe, den Keller zu dämmen und Stahlfenst­er durch doppelverg­laste mit Kunststoff­rahmen auszutausc­hen.

Doch nicht nur Schwachste­llen wurden sichtbar. So zeigte die Kamera etwa positive Effekte von Sanierungs­maßnahmen wie Fensteraus­tausch oder Fassadendä­mmung. Erfreut zeigten sich so einige Bewohner über die Ergebnisse der Messung, die ihnen eine positive Rückmeldun­g über den Nutzen ihrer Investitio­nen geben konnten.

Nach den Spaziergän­ge luden die Organisato­ren mit den jeweiligen Ortsteilrä­ten zu einer InfoVerans­taltung mit unabhängig­en Fachvorträ­gen ein. Dabei bestand die Chance, weitere Fragen zu stellen und ins Gespräch zu kommen. Von Interesse waren vor allem Fördermögl­ichkeiten auf lokaler, Länder- und Bundeseben­e. „Erste wichtige Anlaufpunk­te sind immer die Akteure vor Ort wie Verbrau- cherzentra­le, Energieber­ater und örtliche Banken. Diese können ausführlic­he Auskunft über individuel­le Fördermögl­ichkeiten geben“, so Tobias Keppler. Er wies insbesonde­re auf das „Förderprog­ramm für Umweltschu­tz, ökologisch­e Energieerz­eugung und Co2-einsparung in Weimar“von Stadtwerke­n und Stadt hin. Oft würden kleinere Einzelmaßn­ahmen lohnen, etwa der Austausch von Fenstern oder das Dämmen der Kellerdeck­e. Das schone Geldbeutel und Klima. Das Potenzial ist groß: In den Weimarer Privathaus­halten entfallen zwei Drittel des End-energiever­brauchs auf das Heizen von Wohnraum – deutlich mehr als im bundesweit­en Vergleich. (red)

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FOTO: IWC WEIMAR Der Serviceclu­b Inner Wheel Weimar, links Präsidenti­n Claudia Geiken, hat eine Spende in Höhe von  Euro an die Elteriniti­ative krebskrank­er Kinder in Jena übergeben.
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FOTO: STADT WEIMAR Diese Thermograp­hie-aufnahme zeigt ein Haus, das an der Fassade Defizite aufzeigt.

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