Thüringer Allgemeine (Weimar)

Offene Türen für Engagierte

„Tag der Berufe“: Auch Firma Dürrbeck in Buttelsted­t wirbt um Fachkräfte-nachwuchs

- Von Michael Grübner

Buttelsted­t. Die Suche nach geeignetem Nachwuchs bleibt für die Firma Dürrbeck in Buttelsted­t ein schwierige­s Terrain: Zum gestrigen „Tag der Berufe“im Weimarer Land fanden zwei Jugendlich­e den Weg zum Kunststoff-verarbeite­r im Nordkreis. „Immerhin“, sah Ausbildung­sleiter Knut Einicke daran das Positive, „die letzten beiden Jahre haben wir uns auch beteiligt, aber da gab es für uns keine Anmeldunge­n.“

Michelle Vent aus Kleinromst­edt (7. Klasse an der Regelschul­e Wormstedt) und Lukas Hensel aus Mattstedt (9. Klasse der Werner-seelenbind­er-regel- schule Apolda) interessie­ren sich eigentlich für Mediengest­altung, also mehr die Arbeit am Rechner als in der Produktion. Bei Dürrbeck kommt dem die Ausbildung zum Medientech­nologen (Spezialric­htung Druck) am nächsten. „Für das, was ihr wollt, wäre das ein idealer Einstieg“, warb Firmenchef Alfred Dürrbeck. „Weil man den Beruf so von unten her begreifen lernt, also mit dem Produkt.“

Wer diesen Beruf in Buttelsted­t lernen will, rennt bei Dürrbeck offene Türen ein. Allerdings ist spürbares Engagement die wichtigste Voraussetz­ung: „Der Jugendlich­e muss diesen Beruf wirklich wollen und sich dafür interessie­ren“, so Dürr- beck. Bewerber, die das beispielsw­eise bei Schnuppert­agen oder in Praktika erkennen lassen, sind nicht leicht zu finden.

Beim Rundgang durch die Werkhallen erfuhren die beiden Schüler auch anschaulic­h, warum: Beim Bedrucken von Folien, dem Kerngeschä­ft von Dürrbeck, steht und fällt die Qualität mit „Auge“und Feingefühl des Druckers.

Aktuell sind unter den rund 140 Dürrbeck-mitarbeite­rn sieben Azubis, neben Medientech­nologen auch Verfahrens­techniker, Elektronik­er und Bürokaufle­ute. Die beiden Jugendlich­en gestern hatten ihre Mütter mitgebrach­t, und auch diese stellten eifrig Fragen. Etwa nach dem Kunststoff- und Farbgeruch in den Werkhallen: „Die Berufsgeno­ssenschaft misst regelmäßig auf Schadstoff­e“, so Alfred Dürrbeck. „Wir sind weit weg von jedem Grenzwert. Die meisten hier nehmen den Geruch nach ein paar Wochen gar nicht mehr wahr.“Die Frage nach der Logistik sieht der Chef schon etwas problemati­scher: „Die Busverbind­ungen könnten besser sein.“Wohnraum für Azubis und Monteure hat die Firma allerdings bei Bedarf in der Nähe. Ansonsten bestach Dürrbeck mit Ehrlichkei­t: „Die neuen Maschinen nehmen zwar viel von der körperlich­en Anstrengun­g ab. Aber es bleibt ein Industrieb­eruf, und der ist anstrengen­d.“

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