Offene Türen für Engagierte
„Tag der Berufe“: Auch Firma Dürrbeck in Buttelstedt wirbt um Fachkräfte-nachwuchs
Buttelstedt. Die Suche nach geeignetem Nachwuchs bleibt für die Firma Dürrbeck in Buttelstedt ein schwieriges Terrain: Zum gestrigen „Tag der Berufe“im Weimarer Land fanden zwei Jugendliche den Weg zum Kunststoff-verarbeiter im Nordkreis. „Immerhin“, sah Ausbildungsleiter Knut Einicke daran das Positive, „die letzten beiden Jahre haben wir uns auch beteiligt, aber da gab es für uns keine Anmeldungen.“
Michelle Vent aus Kleinromstedt (7. Klasse an der Regelschule Wormstedt) und Lukas Hensel aus Mattstedt (9. Klasse der Werner-seelenbinder-regel- schule Apolda) interessieren sich eigentlich für Mediengestaltung, also mehr die Arbeit am Rechner als in der Produktion. Bei Dürrbeck kommt dem die Ausbildung zum Medientechnologen (Spezialrichtung Druck) am nächsten. „Für das, was ihr wollt, wäre das ein idealer Einstieg“, warb Firmenchef Alfred Dürrbeck. „Weil man den Beruf so von unten her begreifen lernt, also mit dem Produkt.“
Wer diesen Beruf in Buttelstedt lernen will, rennt bei Dürrbeck offene Türen ein. Allerdings ist spürbares Engagement die wichtigste Voraussetzung: „Der Jugendliche muss diesen Beruf wirklich wollen und sich dafür interessieren“, so Dürr- beck. Bewerber, die das beispielsweise bei Schnuppertagen oder in Praktika erkennen lassen, sind nicht leicht zu finden.
Beim Rundgang durch die Werkhallen erfuhren die beiden Schüler auch anschaulich, warum: Beim Bedrucken von Folien, dem Kerngeschäft von Dürrbeck, steht und fällt die Qualität mit „Auge“und Feingefühl des Druckers.
Aktuell sind unter den rund 140 Dürrbeck-mitarbeitern sieben Azubis, neben Medientechnologen auch Verfahrenstechniker, Elektroniker und Bürokaufleute. Die beiden Jugendlichen gestern hatten ihre Mütter mitgebracht, und auch diese stellten eifrig Fragen. Etwa nach dem Kunststoff- und Farbgeruch in den Werkhallen: „Die Berufsgenossenschaft misst regelmäßig auf Schadstoffe“, so Alfred Dürrbeck. „Wir sind weit weg von jedem Grenzwert. Die meisten hier nehmen den Geruch nach ein paar Wochen gar nicht mehr wahr.“Die Frage nach der Logistik sieht der Chef schon etwas problematischer: „Die Busverbindungen könnten besser sein.“Wohnraum für Azubis und Monteure hat die Firma allerdings bei Bedarf in der Nähe. Ansonsten bestach Dürrbeck mit Ehrlichkeit: „Die neuen Maschinen nehmen zwar viel von der körperlichen Anstrengung ab. Aber es bleibt ein Industrieberuf, und der ist anstrengend.“