Thüringer Allgemeine (Weimar)

Investitio­nsstau in Millionenh­öhe an der Landesfeue­rwehrschul­e

Innenminis­ter Maier fordert vom Bauministe­rium schnellere Antragsbea­rbeitung. Ausbilderm­angel besteht weiter

- Von Kai Mudra

Bad Köstritz. An der Landesfeue­rwehr- und Katastroph­enschutzsc­hule in Bad Köstritz bei Gera stauen sich Investitio­nen in Millionenh­öhe. Der für dieses Jahr angekündig­te Baubeginn der neuen Übungshall­e samt Garagenkom­plex erscheine mittlerwei­le unrealisti­sch, sagte Schulleite­r Jörg Henze gestern dieser Zeitung. Wann die Unterkünft­e und Sanitärein­richtungen modernisie­rt werden, sei aktuell völlig unklar.

Innenminis­ter Georg Maier (SPD) wird noch deutlicher: „Die neue Multifunkt­ionshalle auf dem Gelände der Feuerwehrs­chule ist schon seit Jahren in Planung. Ich würde mir eine schnelle Bearbeitun­g durch das zuständige Landesamt für Bau und Verkehr wünschen.“In das Projekt sollen 8,3 Millionen Euro investiert werden. Das Geld steht im Landeshaus­halt.

Ins Stocken geraten ist auch die vor drei Jahren begonnene Modernisie­rung der Atem- schutz- und Straßentun­nelübungsa­nlage in einem alten Ddr-bunker unter dem Lehrgebäud­e. Das 2,7 Millionen Euro teure Projekt wurde wegen „unvorherge­sehener technische­r Probleme zwischenze­itlich ausgesetzt“, heißt es an der Landesfeue­rwehrschul­e. „Aktuell laufen die Planungen zur Fortsetzun­g der Arbeiten.“Die Hoffnung ist, dass es in diesem Jahr noch weiter gehen kann. Der Prozess liege in der Hand des Bauministe­riums, heißt es.

Schulleite­r Jörg Henze beklagt, dass es den Kameraden der Feuerwehre­n kaum noch zu erklären sei, warum sie diese Anlagen seit Jahren nicht richtig nutzen können. Geld für dieses Projekt stehe seit Langem bereit.

Nicht so richtig voran kommt auch die angestrebt­e Eisenbahnt­unnelübung­sanlage bei Crossen (Saale-holzland-kreis). Hierfür fehlt allerdings auch noch die Finanzieru­ng über die geschätzte­n 6,2 Millionen Euro.

Doch die Landesfeue­rwehrschul­e in Bad Köstritz plagen auch Personalpr­obleme. Trotz eines lauten Hilferufs von Schulleite­r Henze und vom Landesfeue­rwehrverba­nd vor einigen Jahren fallen noch immer Lehrverans­taltungen aus. 748 Feuerwehrl­eute erhielten im Vorjahr eine Absage. Das sind nur knapp 170 weniger als noch 2017.

Trotz des leichten Rückgangs weiß Innenminis­ter Georg Maier, „das ist noch immer zu viel ausgefalle­ner Unterricht“. Auf sein Drängen hin hat die Schule im aktuellen Haushalt sieben zusätzlich­e Planstelle­n für Ausbilder und Lehrkräfte erhalten. Am 1. April fangen zwei neue Ausbilder an, so Jörg Henze. Im Sommer soll noch ein dritter Experte dazukommen.

Die übrigen Lehrkräfte muss die Schule selber qualifizie­ren. Der Arbeitsmar­kt ist zwischen den Ländern hart umkämpft. Kommenden April könnten so bis zu vier weitere Experten ihren Unterricht aufnehmen.

„Langfristi­g brauchen wir sieben weitere Planstelle­n für Ausbilderi­nnen und Ausbilder an der Landesfeue­rwehrschul­e“, fordert der Innenminis­ter. Dafür aber fehlt die Zustimmung des Finanzmini­steriums. Das Haus seiner Parteikoll­egin Heike Taubert besteht darauf, erst die aktuellen Planstelle­n mit Lehrkräfte­n zu besetzen. Das aber kann bis 2021 dauern. Erst dann habe der letzte der künftigen Experten seine Ausbildung beendet.

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