Nicht der Wolf ist das Problem
Für Schwierigkeiten sorgt der Mensch
Zu „Wolfsjagd mit Schafen in Bäumen“vom 18. März:
Mobile Hochsitze aus Metall, in der Kanzel Jäger mit hochmodernen Waffen, gut getarnt, warten auf den fliegenden Wolf. Man könnte glauben, das ist der Stoff für einen Sci-fi-film. Leider ist es die Realität.
Die Evolution ist die Triebfeder in der Anpassung allen Lebens und der Garant des Fortbestehens der Arten. Hybride in der Tier- und Pflanzenwelt sind heute allgegenwärtig und unbestritten von großem Vorteil. Axel Janke vom Frankfurter Senckenberg Forschungszentrum für Biodiversität und Klima formuliert: Gelegentliche Hybridisierung zwischen verwandten Arten ist im Tierreich fast schon die Regel . . . Dieses Fazit belegt, dass die Tötung der Wolfshybriden sofort gestoppt werden muss.
Wolfshybriden sind äußerst selten, weil im Normalfall eine Fähe nur den ranghöchsten Wolfsrüden zur Fortpflanzung akzeptiert.
Nicht der Wolf ist das Problem, sondern der Mensch.
In der Dokumentation des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestag heißt es: „Es wird deutlich, dass das Risiko, von einem Wolf angegriffen zu werden, unter den aktuellen Umständen sowohl in ganz Europa als auch in Nordamerika sehr, sehr gering ist. Menschen fallen nicht in das Spektrum ihrer normalen Beute. Wölfe gehören in Bezug auf ihre Größe und ihr räuberisches Potenzial zu den am wenigsten gefährlichen Tieren in den genannten Regionen.“
Der Wolf gehört zu Deutschland und es wird auch in Zukunft sein zu Hause sein! Managementpläne im Interesse der Menschen und der Wölfe tragen zum besseren Verständnis bei. Wir sollten alle dafür Sorge tragen, damit das grüne Herz Thüringens wieder in all seiner bunten Vielfalt erstrahlt.
Horst Müller, Mühlhausen