Pechstein fordert Offenbarung
In der Dopingaffäre verurteilt die Eisschnellläuferin den jetzigen Generalverdacht
Erfurt. Zum Dopingfall rund um den Erfurter Sportmediziner Mark Schmidt hat sich gestern auch die fünffache Olympiasiegerin Claudia Pechstein aus Berlin geäußert. Sie sagte: „Ich verurteile Doping und alle daran beteiligten Personen aufs Schärfste.“Sie verfolge den Fall „voller Wut und Enttäuschung“.
Am Anfang ihres Statements betont die 47-Jährige, die selbst mal unter Verdacht geraten war, 2009 verurteilt wurde und danach einen jahrelangen juristischen Kampf für den Beweis ihrer Unschuld geführt hatte: „Ich wiederhole an dieser Stelle: Ich habe in meiner gesamten Karriere nie gedopt, niemals unerlaubte Mittel zu mir genom- men oder verbotene Methoden angewandt.“Und sie ergänzte: „Für den Fall, dass es tatsächlich einen deutschen Eisschnellläufer geben sollte, der sich den Praktiken des verhafteten Erfurter Mediziners bedient und sich des Blutdopings schuldig ge- macht hat, fordere ich diesen Athleten auf, sich sofort zu offenbaren. So lange das nicht geschieht, liegt ein Generalverdacht über dem deutschen Eisschnelllauf.“Diese Situation, so Pechstein „ist für alle sauberen Athleten unerträglich“.
Tags zuvor hatten bereits Deutschlands beste Eisschnellläufer Patrick Beckert aus Erfurt und der Chemnitzer Nico Ihle nach einem Ard-bericht über einen Dopingverdacht in ihrer Sportart betont, dass sie den mutmaßlichen Drahtzieher eines angeblichen Netzwerkes nicht kennen. Beide bedauerten ebenfalls vor allem, dass ihre gesamte Sportart an den Pranger gestellt werden würde. Sie verlangen ebenfalls schnellstens die Namensnennung, der angeblich Kunde bei Mark Schmidt war .
Die Nationale Anti-dopingAgentur erklärte bisher nur, dass sie mit der Münchner Staatsanwaltschaft eng kooperiere, aber derzeit den „genannten Fall weder bestätigen noch dementieren“könne.