Clara Schumann zu Ehren
Das Leipziger Gewandhaus setzt in der neuen Spielzeit auf musikalische Schwergewichte – und Entdeckungen
Leipzig. Das Leipziger Gewandhaus will in der Saison 2019/2020 Komponistinnen in den Mittelpunkt stellen. Der 200. Geburtstag von Clara Schumann sei der Anlass gewesen zu schauen, welche Musik von anderen Komponistinnen noch in die Spielplan genommen werden könnten, sagte der künstlerische Planer und Leiter des Konzertbüros, Tobias Nie- derschlag, am Dienstag in Leipzig. Insgesamt acht Frauen – von Schumann über Lili Boulanger bis hin zu Fanny Hensel – finden sich nun im Programm der 239. Spielzeit. Der Schwerpunkt mit den Komponistinnen sei überfällig gewesen, sagte Niederschlag.
„Es wird eine außergewöhnliche Saison werden“, sagte der Gewand- hauskapellmeister Andris Nelsons. „Wir haben uns vorgenommen, vergessenes oder selten gespieltes Repertoire wieder hörbar zu machen.“Nelsons selbst wird die beiden „Geburtstagskonzerte“für Clara Schumann im September 2019 dirigieren. Sie war am 13. September 1819 in Leipzig geboren worden und galt als musikalisches Wunderkind. Später heiratete sie den Komponisten Robert Schumann.
Einen weiteren Fokus richtet das Gewandhaus in der neuen Spielzeit auf den lange eher vergessenen Komponisten Mieczyslaw Weinberg (1919–1996). In zwei „Großen Concerten“am 19. und 20. Dezember soll sein Konzert für Trompete und Orchester erklingen. Auch hier wird Chefdirigent Nelsons am Pult stehen – und erstmals überhaupt ein Weinberg-konzert dirigieren. Insgesamt plant das Konzerthaus in der nächsten Saison 227 Veranstaltungen, davon 70 „Große Concerte“. Ehrendirigent Herbert Blomstedt hat sich ein Konzertprogramm mit sämtlichen Sinfonien von Johannes Brahms vorgenommen. (dpa)